Hans Marius Fogh (* 8. März1938 in Rødovre, Dänemark; † 14. März2014 in Toronto, Ontario, Kanada) war einer der erfolgreichsten Regatta-Segler und Segelmacher mit vielen nationalen und internationalen Meisterschaften in verschiedenen Bootsklassen. Er begann seine seglerische Karriere als dänischer Segler und setzte sie ab 1975 als kanadischer Segler fort. Hans Fogh gewann zwei olympische Medaillen bei insgesamt sechs Olympiateilnahmen.[1]
1960 startete Hans Fogh das erste Mal für sein Geburtsland Dänemark bei den Olympischen Sommerspielen in Neapel als Steuermann in der Bootsklasse Flying Dutchman. Mit seinem Vorschoter Ole Gunnar Petersen gewann er die Silbermedaille in seiner Jolle Skum.
1964 bei den nächsten Olympischen Spielen in Enoshima segelte er wieder mit Ole Gunnar Petersen als Crew. Mit ihrem Boot Miss Denmark 1964 erreichten sie den undankbaren vierten Platz und verfehlten die Bronzemedaille knapp.
1968 startete Hans Fogh mit seinem Vorschoter Niels Jensen erneut in der Bootsklasse Flying Dutchman bei den Olympischen Spielen in Acapulco. Sie erreichten aber nur den 16. Platz.
1972 vertrat Fogh Dänemark das letzte Mal bei den Olympischen Spielen in Kiel in der Bootsklasse Flying Dutchman und erreichte mit seinem Vorschoter Ulrik Brock als Crew den 7. Platz.
Team Kanada
1969 emigrierte Hans Fogh nach Kanada und nach seiner Einbürgerung im Jahr 1975 vertrat er seine neue Heimat bei den Olympischen Spielen 1976 in Kingston (Ontario). Mit seinem Vorschoter Evert Bastet verpasste er knapp die Bronzemedaille und erreichte den vierten Platz.
1984 nahm er zum letzten Mal bei den Olympischen Spielen in Los Angeles (Austragungsort: Long Beach (Kalifornien)) teil. Er startete in der Bootsklasse Soling und gewann als Steuermann gemeinsam mit seinen Mannschaftsmitgliedern Stephen Calder und John Kerr die Bronzemedaille.
Leben
Geboren 1938 in Rødovre, einem Vorort von Kopenhagen wuchs Hans Fogh in einer Gärtnerfamilie auf und man erwartete von ihm den väterlichen Gartenbaubetrieb zu übernehmen.
Mit einem Händchen für räumliche Geometrie konnte er sich ein physisches Objekt wie ein Segel sehr gut vorstellen und so entschied er sich für die Segelmacherei. Paul Elvstrøm holte ihn in seine Firma und Fogh nahm einen Job bei Elvstrøm sailmakers an, um die Feinheiten des Segelmachens zu erlernen. Mit Förderung und Unterstützung durch seinen langjährigen kanadischen Freund und Olympiasegler Paul Henderson emigrierte er im Jahr 1969 nach Kanada und gründete hier eine Segelmacherwerkstatt unter dem Namen Elvstrøm Canada. Henderson wusste genau, dass Kanada damals einen erfahrenen Segelmacher brauchte. Später produzierte er Segel in seiner neuen Heimatstadt Toronto unter den Marken Fogh Sails und North Sails und eröffnete ein Ladengeschäft Fogh Marine. 1975 nahm er die kanadische Staatsbürgerschaft an. Hans Fogh war beteiligt an der Entwicklung der Standards für das Segel der Bootsklasse Laser und der abgeleiteten Bootsklasse Laser Radial wie auch dem Kielboot Laser 28, entworfen von Bruce Farr.
Fogh war mit seiner Frau Kirsten 49 Jahre verheiratet und hatte zwei Söhne (Morten und Thomas) und fünf Enkelkinder. Hans Fogh starb an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit am 14. März 2014 mit 76 Jahren in Toronto.[2]
Segelkarriere
Hans Fogh begann zu segeln im Alter von 17 Jahren neben der Arbeit in der väterlichen Gärtnerei. Sein erster internationaler Titel war 1960 der Gewinn der Europameisterschaft im Flying Dutchman.
Er gewann zahlreiche Welt- und Europameisterschaften sowie nationale Meisterschaften. Er nahm an sechs Olympischen Spielen teil (1960, 1964, 1968, 1972, 1976, 1984) und gewann eine Silbermedaille im Soling während der Pan-Amerikanischen Spiele im Jahr 1987.
1978 führte er als Steuermann die Yacht Evergreen für Don Green[3] zum Sieg im Canada’s Cup, einem Segelwettbewerb zwischen Kanada und USA auf den Großen Seen (engl. Great Lakes) in Nordamerika.
1979 segelte er die Yacht Evergreen für Don Green im kanadischen Team im Admiral’s Cup.[4]