Hans-Jürgen WirthHans-Jürgen Wirth (* 15. Februar 1951 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Psychoanalytiker, psychologischer Psychotherapeut und Verleger des Psychosozial-Verlages. Er ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Soziologie im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt und vertritt das Fachgebiet „Soziologie und Sozialpsychologie mit dem Schwerpunkt Empirische Bildungsforschung“.[1] LebenWirth studierte Psychologie und Soziologie in Gießen und war von 1976 bis 1992 Hochschulassistent und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Zentrum für Psychosomatische Medizin“ der Universität Gießen bei Horst-Eberhard Richter. 1985 erfolgte die Promotion zum Dr. rer. soc. am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen und 1997 die Habilitation am Fachbereich 11 (Human- und Gesundheitswissenschaften) der Universität Bremen. Wirth ist Gründer und Verleger des Psychosozial-Verlages und des Verlages Haland & Wirth, zusammen mit Trin Haland-Wirth. Mit den Verlagsgründungen verfolgte Wirth das Ziel, Publikationen aus den verschiedenen psychologischen und soziologischen Disziplinen unter einem Dach zu verlegen und dadurch den interdisziplinären Dialog anzuregen. Er ist Herausgeber der Buchreihe Bibliothek der Psychoanalyse und Mitherausgeber der Buchreihe Psyche und Gesellschaft, zusammen mit Johann August Schülein, in Wien. Der Dozent am „Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Gießen e. V.“ und in der „Sektion Paar-, Familien- und Sozialtherapie“ dieses Instituts ist auch Mitherausgeber der Zeitschrift psychosozial. Als Redaktionsmitglied arbeitete er bei der Zeitschrift Pro familia magazin von 1996 bis 2002. Wirth war Mitbegründer und Redaktionsmitglied der Zeitschrift Psychoanalytische Familientherapie. Er betreibt eine eigene psychoanalytische Praxis in Gießen. MedienbeiträgeIn den Medien tritt Wirth zum Teil als Interviewpartner, aber auch als Verfasser von wissenschaftlichen Beiträgen unter anderem zum Thema „Narzissmus in der Politik“ auf. Er schrieb über politische Entscheidungsträger wie Andrea Ypsilanti,[2] Karl-Theodor zu Guttenberg,[3] die britischen Politiker Boris Johnson und David Cameron[4] sowie Donald Trump.[5] Im Jahr 2002 schrieb er sein Buch über Narzissmus und Macht mit Analysen über Uwe Barschel, Helmut Kohl, Joschka Fischer und Slobodan Milošević, das 2011 in vierter Auflage erschienen ist.[6] Im Zusammenhang mit Putins Angriffskrieg auf die Ukraine äußerte Wirth sich im Interview mit dem Tagesspiegel zu dessen Persönlichkeitsstruktur. Das emotionslos-„coole“ Auftreten sei teils persönlichkeitsbedingt, teils gespielt. „Aber betrachtet man ihn jetzt genauer, hat sein Pokerface Risse bekommen, die Gesichtszüge entgleiten ihm häufiger, seine Aggressivität, seine Wut und sein Hass werden spürbar. Das ist es, was sich hinter dem zynisch wirkenden Lächeln verbirgt.“ Im Laufe seiner Karriere habe Putin krankhafte Züge entwickelt: übertriebenes Misstrauen, eine „überwertige Verschwörungstheorie, eine Art von politischer Paranoia“. Bei ihm gebe es keine Trennung von Person und Amt. Putin habe wohl den Zerfall des sowjetischen Imperiums als tiefe Kränkung von traumatischer Qualität erlebt. „Er hat quasi die kollektive Kränkung des nationalen Großgruppen-Narzissmus in sich aufgenommen und ausgelebt.“ Die indirekte Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen zeige das Selbstdestruktive bei Putin, das die Zerstörung der eigenen Nation in einer Art erweitertem Selbstmord gegebenenfalls in Kauf zu nehmen bereit sei.[7] Publikationen
WeblinksCommons: Hans-Jürgen Wirth – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|