Für den ursprünglich auf den 26. August 1939 geplanten deutschen Überfall auf Polen hatte er im August 1939 ein Kommando aus Sudetendeutschen aufgestellt und den Auftrag erhalten, den Eisenbahntunnel am Jablunkapass für die 7. Armee (Wehrmacht) für die Durchfahrt deutscher Militärzüge freizuhalten. So reiste er am 24. August 1939 mit gefälschtem Pass als Kaufmann Dr. Heinrich Herzog nach Preßburg, um sich mit fünf Agententrupps zu treffen, um eine mögliche Sprengung des Tunnels zu verhindern. Am 25. August 1939 nachmittags gab Hitler den Befehl zum Angriff für den Folgetag, Herzners Einsatzstelle bei der Abwehr, Abteilung II (Sabotage und Zersetzung) löste die Alarmstufe I aus und am 26. August gegen 0.30 Uhr begannen die K-Gruppen mit der Besetzung des Jablunkapasses. Dabei brachten sie auch etwa 2 000 polnische Soldaten auf dem Bahnhof Jablonka in ihre Gewalt. Obwohl man auf der polnischen Seite das Ausmaß des Anschlages bereits zu dieser Zeit erkannt hatte, wurden keine Gegenmaßnahmen ergriffen, weil der Befehl durch die polnische Armeeführung lautete, jegliche Provokation zu ignorieren.[7] Das Kommando scheiterte jedoch an den polnischen Verteidigern des Tunnels. Die 23 Männer rücken darauf bis zur Bahnstation Mosty vor. Aber der Tunnel konnte gehalten werden, und die deutschen Angreifer wurden vertrieben. Herzner hatte keine Rückzugsnachricht erhalten, als Hitler den Angriffsbefehl wegen des britischen Beistandspakts mit Polen am 25. August abends widerrief. Somit bekam seine Gruppe auch nicht die vereinbarte Unterstützung durch die Wehrmacht.[8] Wilhelm Canaris schlug dennoch Herzner und andere für das Eiserne Kreuz 2. Klasse vor. Wilhelm Keitel verweigerte indes die Verleihung, weil der Krieg noch nicht begonnen hatte. Herzner erhielt das Eiserne Kreuz später.[4]
Herzner wurde postum zum Hauptmann befördert und erhielt ein Ehrengrab auf dem Ehrenfriedhof Nr. 9 des Neuen Friedhofs Potsdam. Die Grabstätte ist Bestandteil der Soldatengräberanlage des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Gepflegt wird sie durch den Bereich Friedhöfe der Stadtverwaltung Potsdam.[10]
Sozialismus und Arbeiterbewegung der Polen im 19. Jahrhundert. Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, Verlag Priebatsch Buchhandlung, Breslau 1939. Anfang. (Neudruck der Jahrbücher bei Johnson Reprint Corporation New York).
Werner Brockdorff: Geheimkommandos des Zweiten Weltkrieges: Geschichte und Einsätze der Brandenburger, der englischen Commands und SAS-Einheiten, der amerikanischen Rangers und sowjetischer Geheimdienste. Welsermühl, 1967, S. 190.
Gabriele Faggioni, Geheime Operationen der Wehrmacht. Angriffspläne von 1935–1945, Motorbuch Stuttgart 1917
Hauke Friedrichs, Kampf im Schatten, Hitlers Spione, Zeitschrift Geschichte Jahrgang 2019, Heft 8, S. 34f.
Jan Heitmann: Dr. Hans-Albrecht Herzner. The life of an Abwehr officer. 1996.[11]
Peter Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. Berlin 1983. GoogleBooks
Herbert Kriegsheim: Getarnt, Getäuscht und doch Getreu: die geheimnisvollen „Brandenburger.“ In romanartiger Form. Der historische Ablauf bei „Brandenburg“, Würdigung und Nachwort von ***. Bernard & Graefe, 1959, S. 296 (google.com [abgerufen am 25. April 2021]).
Eric LeFevre. Brandenburgische Division, Kommandos des Reiches. Paris, Frankreich: Histoire & Collections. 2000 - (ursprünglicher Titel: La Division Brandenburg 1939–1945. Paris: Presses de la Cité. 1983) ISBN 2-908182-73-4.
↑Susanne Meinl, Nationalsozialisten gegen Hitler. Die nationalrevolutionäre Opposition um Friedrich Wilhelm Heinz. Siedler, Berlin 2000, ISBN 978-3-88680-703-1, S. 292 ff.
↑ Bernd Gottberg, Fall Weiß, Verlag der Wissenschaften Berlin, 1989, S. 4f.
↑ Hauke Friedrichs, Kampf im Schatten, Hitlers Spione, Zeitschrift, Geschichte Jahrgang 2019, Heft 8, S. 34f.
↑„Mysterios“ bei Susanne Meinl, Nationalsozialisten gegen Hitler. Die nationalrevolutionäre Opposition um Friedrich Wilhelm Heinz. Siedler, Berlin 2000, ISBN 978-3-88680-703-1, S. 229.