Ab 1935 war Hubmann für die Berliner Illustrirte Zeitung tätig. In diesen Jahren veröffentlichte er Fotoreportagen über den spanischen Faschisten Francisco Franco und den kubanischen Diktator Fulgencio Batista. Bei der 1938/1939 ebenfalls in hoher Auflage erscheinenden Zeitschrift Der Stern fotografierte er ausgedehnte Bildsequenzen zu filmischen Dreharbeiten, Sportveranstaltungen und Theateraufführungen.[2] Ab 1939 war er kurzfristig für die amerikanische Illustrierte Life tätig. Nach der Rückkehr nach Deutschland arbeitete er während des Krieges als Bildberichter für Propagandakompanien. Dabei leistete er den fotografischen Anteil etlicher Berichte über Konzentrationslager und Rüstungsbetriebe sowie kriegsverherrlichende Reportagen.[2] Viele seiner Aufnahmen wurden in der in verschiedenen Sprachen publizierten NS-Propagandaillustrierten Signal veröffentlicht.[3]
Nach 1945
Unmittelbar nach Kriegsende wurde Hubmann Cheffotograf der europäischen Ausgabe der amerikanischen Soldatenzeitschrift Stars & Stripes. 1948 war er Mitbegründer der Illustrierten Quick, von 1948 bis 1980 einer der wichtigsten Fotografen des Blattes. Er fotografierte Schauspieler wie Romy Schneider und Horst Buchholz ebenso wie den Staatsbesuch von Adenauer in der Sowjetunion 1955[4]. Aber auch Fidel Castro oder Franz Josef Strauß im privaten Umfeld gehörten zu seinen Motiven.[5]
1970 begleitete er Willy Brandt nach Erfurt und nach Warschau, 1980 als letzten Auftrag Helmut Kohl nach China.
1980 meinte Hubmann, er sei sein „ganzes Leben lang ein völlig unpolitischer Mensch“ gewesen und im gleichen Jahr erklärte der Journalist Raimund le Viseur in seinem Vorwort zu Hubmanns Erinnerungsschrift Augenzeuge: 1933–1945, dessen Verhalten im Zweiten Weltkrieg sei einwandfrei gewesen: „Er war dabei, aber er hat nicht ‚mitgemacht‘. Er war menschlich immer unantastbar.“[6]
Publikationen
Hanns Hubmann (Hrsg.): Festschrift der Technischen Hochschule und der Studentenschaft Darmstadt anlässlich der IV. Internationalen Meisterschaften der Studenten : vom 1. bis 10. August 1930. Darmstadt 1930
Arthur Steiner (Texte), Hanns Hubmann (Fotos): New York. Weltstadt des Westens. Hamburg 1959
Walter Pause/Hanns Hubmann: Bergfoto heute. München 1971
Hanns Hubmann: Garten der Träume. 23 naive Maler. München 1973
Hanns Hubmann: Die stachlige Muse: 30 Karikaturisten. München 1974
Hanns Hubmann: Augenzeuge: 1933–1945. München 1980
Hanns Hubmann: Die Adenauer-Zeit 1949–1967. München 1983
Hanns Hubmann: Die Hitler-Zeit 1933–1945. München 1984
Hanns Hubmann: So fing es an: Erinnerungen und Bilder aus den Jahren 1945–49. Braunschweig 1988
Sekundärliteratur
Franz Hugo Mösslang (Hrsg.): Report der Reporter: wie sie zu ihren Fotoerfolgen kommen. Seebruck 1964.
Michael Hallett: Hanns Hubmann. In: History of photography. 20. 1996, S. 89–92.
Christian Binder: Fotografierte Realität? Der bayerische Wald in Fotografien von Hanns Hubmann und Arthur Grimm. Magisterarbeit Univ. Regensburg 1999.
Christian Binder: Waidlerklischees und nationalsozialistische Propaganda: der Bayerische Wald in Bildern von Hanns Hubmann und Arthur Grimm. In: Lichtung. 13. 2000, S. 10–14.
Reinhold Mißelbeck (Hrsg.): Prestel-Lexikon der Fotografen. München u. a. 2002, S. 122.
Rolf Sachsse: Die Erziehung zum Wegsehen. Fotografie im NS-Staat. Philo Fine Arts, Dresden 2003, ISBN 3-364-00390-4 (mit Kurzbiografie S. 396)
Hans-Jürgen Tast: Hanns Hubmann. Pressefotograf kam vor 100 Jahren in Freden/Leine auf die Welt., in „InfoFax: Fotografie“ (Schellerten), ISSN0947-8418, 17. Jg., 2. Juni 2010, 1 S/W-Abb.
Hans-Jürgen Tast: „Ich fing die ganze Erde ein!“ Pressefotograf Hanns Hubmann kam in Freden/Leine auf die Welt, in: Sven Abromeit (Hg.) Aus der Heimat. Jahrgang 2010, Verlag Gebrüder Gerstenberg (Hildesheim 2010), ISBN 978-3-8067-8748-1, S. 93–96.
Tim Tolsdorff: Von der Stern-Schnuppe zum Fix-Stern. Zwei deutsche Illustrierte und ihre gemeinsame Geschichte vor und nach 1945. Herbert von Halem Verlag, Köln 2014, ISBN 978-3-86962-097-8.
↑Rolf Sachsse: Die Erziehung zum Wegsehen. Fotografie im NS-Staat. Philo Fine Arts, Dresden 2003, S. 396.
↑ abTim Tolsdorff: Von der Stern-Schnuppe zum Fix-Stern. Zwei deutsche Illustrierte und ihre gemeinsame Geschichte vor und nach 1945. Herbert von Halem Verlag, Köln 2014, S. 235.
↑Rainer Rutz: Signal. Eine deutsche Auslandsillustrierte als Propagandainstrument im Zweiten Weltkrieg. Klartext, Essen 2007. ISBN 978-3-89861-720-8, S. 206 u. S. 233.