Hanna KokkoHanna Kokko (* 26. September 1971 Helsinki[1]) ist eine finnische theoretische Biologin mit dem Schwerpunkt Evolutionsbiologie. In ihren Arbeiten verwendet Kokko mathematische Modelle und Simulationsprogramme, um Ideen zur Evolution und zur Ökologie zu präzisieren und zu testen.[2] Nach Professuren in Helsinki, Canberra und Zürich wechselte Kokko 2023 an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie wurde dort einer der Gründungsdirektoren der neuen interdisziplinären Forschungseinrichtung Institut für quantitative und computergestützte Biowissenschaften (IQCB).[3][4][5] Im Fachbereich Biologie leitet sie nun die Abteilung für theoretische Biologie am Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie (IOME).[6][7] Kokko wurde 2023 mit einer Humboldt-Professur ausgezeichnet, einem der höchstdotierten deutschen Forschungspreise.[8] LaufbahnHanna Kokko begann ihre universitäre Ausbildung mit einem BSc in einem sehr mathematisch und physikalisch ausgerichteten Ingenieursstudium an der Technischen Universität Helsinki. Ein Kurs für Simulation und Modellierung (Systemanalyse), in dem auch biologische Modelle behandelt wurden, faszinierte sie besonders und gab ihr eine neue Perspektive. Sie wechselte kurzfristig den Schwerpunkt und erwarb in einem einjährigen Kurs den MSc(tech.) in Biologie.[9] In ihrer Abschlussarbeit beschrieb sie mit einem mathematischen Modell die evolutionäre Dynamik einer Population von Robben.[10][11][12] 1997 promovierte sie an der Universität Helsinki. Der Titel ihrer Dissertation lautete: Evolution of honest sexual displays.[13] Danach war sie als Postdoc unter anderem an den Universitäten von Cambridge, Glasgow und an der Universität Jyväskylä in Finnland. 2004 erhielt sie eine Professur an der Universität Helsinki mit einer eigenen Forschungsgruppe.[10] 2010–2014 war sie Professor an der Australian National University in Canberra. Kokko war 2014 Short Term Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. 2014 wurde sie Professorin für Evolutionäre Ökologie an der Universität Zürich. Im Jahr 2023 wechselte Kokko an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, gefördert durch eine Professur der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Das Fördergeld der Stiftung soll international bekannte theoretisch arbeitende Spitzenwissenschaftler an deutsche Universitäten holen und sie dort halten. Es soll zum Aufbau eines Forschungsteams sowie für die räumliche und technische Ausstattung verwendet werden.[14][15] Dazu Kokko selbst: "I arrived recently in Mainz as an Alexander von Humboldt professor. The grand idea is to build a ‘theory hub’ where all sorts of eco-evolutionary questions, from life history theory and ageing to dispersal and sexual conflict, will be asked and answered with early and more advanced career people interacting."[16] Forschungsinteressen und BedeutungKokkos Interessen umfassen die Evolution – die Anpassung innerhalb bestimmter Tiere und Arten – und die Ökologie – das Studium von Populationen im Kontext.[10] Kokko selbst beschreibt ihre Forschungsinteressen wie folgt: „Ich bin eine theoretische Evolutionsökologin mit einem breiten Interessens-Spektrum auf diesem Gebiet: Beispiele sind die Life-History-Theorie, die Evolution des Alterns, die Vielfalt der sexuellen Fortpflanzung und Fragen der Koexistenz sowohl innerhalb als auch zwischen den Arten (von Polymorphismen bis hin zu Interaktionen zwischen Arten).“[17] In einer Pressemitteilung der JGU Mainz wird Kokkos Arbeit folgendermaßen beschrieben und gewürdigt: „Ziel der Forschungen von Hanna Kokko ist es, das Zusammenwirken von evolutionären und ökologischen Prozessen besser zu verstehen. Dabei arbeitet Kokko am Übergang von Theorie und Empirie und wendet Modellrechnungen auf die Logik der Evolution an. Ihre bahnbrechenden Beiträge zu zentralen Fragen der Evolutionsbiologie, etwa zur Evolution von sexueller Fortpflanzung, haben ihr Feld maßgeblich und nachhaltig geprägt.“[18] Google Scholar zählt für den Zeitraum 2001–2024 eine Anzahl von 331 wissenschaftlichen Artikeln, an denen Kokko als Autorin beteiligt war, mit insgesamt 27530 Zitierungen in den Artikeln anderer Autoren. Mitgliedschaften
Auszeichnungen und Preise
Veröffentlichungen (Auswahl)
Vorträge und Vorlesungen Online
Literatur
WeblinksCommons: Hanna Kokko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Quellen
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