Johanna Kiels Mutter starb bald nach ihrer Geburt, ihr Vater ging 1898 nach Venezuela und blieb dort verschollen, und sie wuchs in den Familien ihrer Großeltern in Bielefeld und in Gütersloh auf. Sie studierte ab 1916 Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität München und wurde 1922 bei Fritz Strich mit einer Dissertation über Ludwig Tieck promoviert. Sie kam in Kontakt mit Mitgliedern der Familie Mann und schloss Freundschaft mit Annemarie Schwarzenbach und mit der Bildhauerin Renée Sintenis. Sie wurde 1928 von Georg Kolbe porträtiert.[1] Kiel arbeitete als Lektorin der von Kurt Wolff und Hans Mardersteig herausgegebenen Zeitschrift Genius – Zeitschrift für alte und werdende Kunst.
Ab 1933 lebte sie in Berlin und zog 1939 für ein kunsthistorisches Forschungsprojekt unter dem Titel L’influenza del Germanesimo sul Rinascimento toscano nach Florenz. Sie hielt sich während des Zweiten Weltkriegs in Italien auf und erlebte die Befreiung durch die Alliierten 1944 in Fiesole. Nach dem Krieg konnte sie in Italien bleiben und wirkte am Kunsthistorischen Institut Florenz und in Bernard Berensons Villa I Tatti in Fiesole als Übersetzerin und Kunsthistorikerin.
Uta von Naumburg : Erzählung. Berlin : Rembrandt-Verlag, 1936
Siebenstern : Erzählung. Berlin: Neff, 1937
Aller Tage Abend : Erzählung. Berlin: Propyläen, 1938
Ein Kranz von Mais : Erzählung. Mit Zeichnungen von Hans Meid. Berlin : Rembrandt-Verlag, 1942
Bernard Berenson: Die italienischen Maler der Renaissance. Übertragung aus dem Englischen von Robert West in einer vom Autor genehmigten Neufassung von Hanna Kiel. Stuttgart, 1952
Des Menschen Herrlichkeit : Roman. Berlin : Rembrandt-Verlag, 1960
(Hrsg.): Italien erzählt. 1962
Die Sammlung Thyssen-Bornemisza der Modernen Bilder. Castagnola, Ticino : Sammlung Thyssen-Bornemisza, 1974
La battaglia della collina : Fiesole, una cronaca dell’agosto 1944. A cura di Paolo Paoletti. Firenze : Medicea, 1986
Eva-Maria Thüne (Hrsg.): Die Schlacht um den Hügel : eine Chronik aus Fiesole im August 1944. Berlin : AvivA, 2024, ISBN 978-3-949302-23-7