Die erste bekannte Erwähnung Halsdorfs erfolgte in einer zwischen 780 und 802 datierten Urkunde als „Habelescendorf“ im Urkundenbuch des Klosters Fulda.[1] In dieser Zeit bestand das Dorf wahrscheinlich nur aus ein paar Häusern, vielleicht sogar nur aus einem einzelnen Gehöft. Der Ort kann damit eine über 1200-jährige Geschichte vorweisen und gehört zu den ältesten (nachgewiesenen) Orten der Region.
Familien: 54 nutzungsberechtigte, 18 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 32 Beisassen
Halsdorf: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2014
Jahr
Einwohner
1834
662
1840
642
1846
657
1852
647
1858
604
1864
568
1871
481
1875
463
1885
464
1895
453
1905
464
1910
505
1925
542
1939
549
1946
867
1950
900
1956
784
1961
760
1967
758
1980
?
1990
?
1999
872
2004
880
2011
882
2014
900
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[5]; nach 1970 Gemeinde Wohratal:[6][2]
Erwerbspersonen: 165 Land- und Forstwirtschaft, 160 Produzierendes Gewerbe, 37 Handel und Verkehr, 31 Dienstleistungen und Sonstiges
Vereine
Halsdorf verfügt über ein reges Vereinsleben. Diese Vereine erhalten die dörfliche Kultur, fördern die Jugendarbeit oder sorgen mit zahlreichen Veranstaltungen für Abwechslung im Dorf.
Der Männergesangverein ist der älteste Verein Halsdorfs. Als Gründungsdatum des MGV Halsdorf gilt das auf der Vereinsfahne dargestellte Jahr 1873.
Der Posaunenchor bietet ein Repertoire besteht aus alten und neuen kirchlichen und weltlichen Musikstücken.
Der 1. DV Kastebier ist eine 1977 gegründete „Schoppenelf“, die fußballinteressierten Amateuren Gelegenheit gab, jenseits der etablierten Sportvereine Fußball zu spielen. Inzwischen ist der Verein für eine Maiwanderung und das Backhausfest, die Instandhaltung des Sportplatzgeländes und des Backhauses zuständig. Zur 1200-Jahr-Feier des Ortes führte der 1. DV Kastebier den Grenzgang durch.
Der eingetragene Fanclub der Eintracht-Frankfurt „Wohrataler Adler“ wurde am 3. Oktober 1998 gegründet. Er hat den größten Jugendanteil der Halsdorfer Vereine.
Die Freiwillige Feuerwehr leistet neben dem Brandschutz und der allgemeinen Hilfe auch einen wichtigen Beitrag in der Jugendarbeit.
Auch die Halsdorfer Burschenschaft veranstaltet jährlich einen Dämmerschoppen und die Kirmes für die Dorfgemeinschaft. Sie kann auf eine Tradition von über 100 Jahren zurückblicken.
Der Schützenverein ist aus dem sog. „Kriegerverein“ hervorgegangen. Dieser Verein beging 1927 sein 25-jähriges Jubiläum, wurde also 1902 gegründet.
Die Trachten- und Volkstanzgruppe e. V. Halsdorf wurde 1962 gegründet und widmet sich der Pflege und Darstellung von Volkstänzen, Volksliedern und Mundart. Der Verein hat rund 130 Mitglieder. Die Gruppe trägt die evangelische Marburger Tracht und nimmt regelmäßig am Hessentag teil.
Infrastruktur und Wirtschaft
Öffentliche Einrichtungen
In Halsdorf befinden sich neben einer Mittelpunktschule und einer Kindertagesstätte auch einige Gewerbebetriebe.
Bernhard Scheffer (1834–1887), Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
Wiegand Leonhäußer (1837–1896), Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
Der Ende des 17. Jahrhunderts recht bekannte Schriftsteller Eberhard Werner Happel (1647–1690) verlebte einen Teil seiner Kindheit in Halsdorf.
Franz von Dingelstedt
Eberhard Werner Happel
Literatur
Arbeitskreis Dorfkultur und Dorfgeschichte Halsdorf: 1200 Jahre Halsdorf. Ein Buch vom Dorf. Books on Demand GmbH, 2002, ISBN 3-8311-3529-0.
Konrad Vanja: Dörflicher Strukturwandel zwischen Überbevölkerung und Auswanderung. Zur Sozialgeschichte des hessischen Postortes Halsdorf, 1785–1867. Diss. Marburg 1987.
↑ abOrtsteil Halsdorf. In: Webauftritt. Gemeinde Wohratal, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen im September 2015.
↑Zusammenschluß der Gemeinden Halsdorf und Wohra im Landkreis Marburg zu der neuen Gemeinde „Wohratal“ vom 11. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.26, S.1300, Punkt 1228 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,6MB]).
↑Hauptsatzung. (PDF; 104 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Wohratal, abgerufen im November 2020.