Hafnium(IV)-chlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Hafniums aus der Gruppe der Chloride.
Gewinnung und Darstellung
Hafnium(IV)-chlorid kann durch Chlorierung von Hafnium mit Chlor bei 320 °C gewonnen werden.[1]
Es kann auch durch Reaktion Hafnium(II)-hydrid mit Chlorwasserstoff gewonnen werden.[4]
Eine weitere Möglichkeit ist die Darstellung durch Umsetzung des Oxides mit gasförmigem Kohlenstofftetrachlorid (in einem Stickstoffstrom) bei 450 °C bis 500 °C[3]:
Eigenschaften
Hafnium(IV)-chlorid ist ein hygroskopisches weißes kristallines Pulver, das an feuchter Luft Salzsäurenebel bildet und durch Wasser lebhaft zersetzt wird, wobei das Hafniumoxidchlorid entsteht.
Es sublimiert bei 315 °C[1] und schmilzt unter Druck bei 432 °C[3]. Die Kristallstruktur der Verbindung ist monoklin mit der Raumgruppe P2/c (Raumgruppen-Nr. 13)Vorlage:Raumgruppe/13 und besteht aus leicht verzerrten HfCl6-Oktaedern welche erweiterte cis-verbundene HfCl2Cl4/2-Ketten bilden.[5]
Verwendung
Hafnium(IV)-chlorid wird als Ausgangsverbindung für die Chemische Gasphasenabscheidung von Hafniumcarbid verwendet.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1358.
- ↑ a b c d e Datenblatt Hafnium(IV) chloride, purified by sublimation, 99.9% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 3. Mai 2013 (PDF).
- ↑ a b c W. S. Hummers et al.: Zirconium and hafnium tetrachlorides. In: J. C. Bailar, Jr. (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 4. McGraw-Hill, Inc., 1953, S. 121–126 (englisch).
- ↑ a b Mark D. Allendorf: Proceedings of the Symposium on Fundamental Gas Phase and Surface Chemistry ... The Electrochemical Society, 1999, ISBN 1-56677-217-6, S. 265 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ R. Niewa and H. Jacobs (1995). Crystal structure of hafnium(IV) chloride, HfCl4. Zeitschrift für Kristallographie - Crystalline Materials: Vol. 210, No. 9, pp. 687–687. doi:10.1524/zkri.1995.210.9.687