Hadamard-MatrixEine Hadamard-Matrix vom Grad ist eine -Matrix, die ausschließlich die Zahlen und als Koeffizienten enthält und bei der zudem alle Spalten orthogonal zueinander sind, ebenso alle Zeilen. Hadamard-Matrizen sind nach dem französischen Mathematiker Jacques Hadamard benannt. EigenschaftenAus der Orthogonalität der Zeilen und Spalten folgt für eine Hadamard-Matrix die Beziehung: Dabei bezeichnet die transponierte Matrix zu und die Einheitsmatrix. Diese Gleichung kann auch zur Definition von Hadamard-Matrizen benutzt werden, da unter allen Matrizen, deren Einträge ausschließlich aus den Zahlen und bestehen, nur Hadamard-Matrizen diese Gleichung erfüllen. Das Produkt einer Hadamard-Matrix mit einer Permutationsmatrix oder einer vorzeichenbehafteten Permutationsmatrix ergibt wieder eine Hadamard-Matrix. Es lässt sich zeigen, dass Hadamard-Matrizen nur für , oder mit existieren können. Enthalten die erste Spalte und die erste Zeile von nur -Einträge, so heißt die Matrix normalisiert. KonstruktionEs gibt verschiedene Methoden, Hadamard-Matrizen zu konstruieren. Zwei davon werden im Folgenden beschrieben: Konstruktion nach SylvesterDiese Konstruktion geht auf den englischen Mathematiker James J. Sylvester zurück. Ist eine Hadamard-Matrix vom Grad , so lässt sich damit folgendermaßen eine Hadamard-Matrix vom Grad konstruieren: Die Orthogonalitätseigenschaft lässt sich leicht überprüfen: Hier bezeichnen und die entsprechend dimensionierten Einheitsmatrizen. Walsh-MatrizenDamit ergibt sich zum Beispiel die nach dem Mathematiker Joseph L. Walsh benannte Folge von Matrizen (Walsh-Matrizen): Die Walsh-Matrizen sind normalisierte Hadamard-Matrizen vom Grad , wobei jede Zeile eine Walsh-Funktion darstellt. Konstruktion über das Legendre-SymbolMan definiert sich bei dieser Konstruktion zunächst die Jacobsthal-Matrix vom Grad (wobei eine ungerade Primzahl kongruent 3 modulo 4 ist) mit Hilfe des Legendre-Symbols : Ist nun mit , so gilt und wobei die Einsmatrix bezeichnet, bei der alle Einträge 1 sind. Nun konstruiert man die Hadamard-Matrix vom Grad :
Auch hier kann man nachrechnen, dass dies eine Hadamard-Matrix ist (benutze und ):
So konstruierte Matrizen heißen Hadamard-Matrizen vom Paley-Typ, nach dem englischen Mathematiker Raymond Paley. Die Hadamard-VermutungEs wird vermutet (konnte aber noch nicht bewiesen werden), dass zu jeder Zahl wenigstens eine Hadamard-Matrix existiert. Diese Vermutung geht wahrscheinlich auf Paley zurück. Mit den beiden oben genannten Verfahren kann man Hadamard-Matrizen für alle Zahlen der Form oder für eine Primzahl erzeugen. Es gibt weitere Verfahren, allerdings lassen sich damit nicht alle Möglichkeiten abdecken. So wurde bis 2005 noch keine Hadamard-Matrix zu gefunden. 1977 war die Frage noch für ungeklärt. Anwendungen
Literatur
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