Hörste (Halle)

Hörste
Koordinaten: 52° 3′ N, 8° 18′ OKoordinaten: 52° 2′ 50″ N, 8° 18′ 9″ O
Höhe: 88 m
Fläche: 15,25 km²
Einwohner: 1638 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 107 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 33790
Vorwahl: 05201
Karte
Lage von Hörste in Halle (Westf.)
Die evangelische Kirche von Hörste

Hörste ist ein Ortsteil von Halle (Westf.) im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen.

Geographie

Hörste liegt zwischen Halle/Westfalen, Versmold und Borgholzhausen in Sichtweite des Teutoburger Waldes. Den Ortskern markiert die Dorfkirche. In deren Umgebung befinden sich die alteingesessenen Gaststätten Gerhold's und Vögeding und die alte Schule, die heute ein Teil der Grundschule Hörste ist. Durch den Ortskern fließen der Ruthebach und der Loddenbach. Das Dorf ist geprägt von seiner ländlichen Umgebung.

Geschichte

Der Ortsname stammt vermutlich aus dem Germanischen und bedeutet Hursti-Waldsiedlung. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 1056. Er ist damit älter als die Stadt Halle. Bis zur Franzosenzeit war Hörste eine Bauerschaft in der Vogtei Halle im Amt Ravensberg der Grafschaft Ravensberg. Seit dem 19. Jahrhundert gehörte die Gemeinde Hörste zum Amt Halle im Kreis Halle (Westf.). Am 1. Januar 1973 wurde Hörste nach Halle eingemeindet.[2]

Einwohnerentwicklung

Nachfolgend dargestellt ist die Einwohnerentwicklung von Hörste im jeweiligen Gebietsstand in der Zeit als selbständige Gemeinde im Kreis Halle.[3] In der Tabelle werden auch die Einwohnerzahlen von 1970 (Volkszählungsergebnis)[2] und 1972[4] sowie des Ortsteils Hörste (Angaben seit 2006) angegeben.

Jahr Einwohner
1799[5] 0972
1817 0842
1900 0985
1939 1004
1946 1449
1961 1498
1965 1486
1970 1462
1972 1469
2006 1690
2011 1666
2019 1631
2022 1638
Bevölkerungsentwicklung in Hörste
zwischen 1817 und 1965

Gesellschaft und Kultur

Das aktive Dorfleben ist vor allem durch sein Vereinsleben bestimmt. Die Freiwillige Feuerwehr Hörste, die Kyffhäuser-Kameradschaft, der Männergesangverein, der Heimatverein und die Turngemeinde Hörste organisieren jedes Jahr drei Feste: den Christkindlmarkt, den Hörster Bummel und das Hörster Volksfest (Hemdsärmelball), das im Jahr 2005 bereits zum 50. Mal stattfand. Ein weiteres Ereignis stellt die Sonnenblumenparty, die so genannte „Party im gelben See“, dar. Im Jahr 2006 kamen etwa 5.000 Besucher nach Hörste, um zu Live- und Partymusik im Festzelt zu feiern. Außerdem gibt es in Hörste bei der Kyffhäuser-Kameradschaft die Möglichkeit, Schießsport auszuüben.

Sport

Ein Großteil der Hörsteraner ist Mitglied im örtlichen Sportverein, der TG Hörste von 1932 e. V. Die Schwerpunkte der TG Hörste bilden die Handball- und die Fußballabteilung sowie Tennis, Karate, verschiedene Turngruppen, eine Aerobic-Gruppe und eine Multiple-Sklerose-Gruppe. Mit Stand Januar 2023 hat die TG Hörste 1059 Mitglieder.

Hörste gilt als „Handballdorf“. Die erste Frauenmannschaft stieg im Jahre 2022 in die viertklassige Oberliga Westfalen auf[6], während die erste Männermannschaft ein Jahr später nachzog.[7] Die weibliche A-Jugend qualifizierte sich 2018 für die Bundesliga.[8] Die Heimspiele werden in den Sporthallen an der Gesamtschule Halle ausgetragen.

Die Fußballabteilung wurde im Mai 1973 gegründet. Die erste Mannschaft spielt seit dem Aufstieg im Jahre 2019 in der Bielefelder Kreisliga B. In der Saison 1980/81, von 1985 bis 1989 sowie in der Saison 1992/93 spielten die Hörster in der Kreisliga A.[9] Ursprünglich spielten die Fußballer auf dem Hartplatz an der Tiegstraße, bevor im Jahre 2001 der heute genutzte Rasenplatz an der Versmolder Straße mit einem Freundschaftsspiel gegen Arminia Bielefeld eröffnet wurde.[10]

Söhne und Töchter der Stadt

  • Wilhelm Fronemann (* 1880 in Hörste; † 1954 in Köppern / Taunus), deutscher Pädagoge und Schriftsteller
  • Paul Kirchhoff (* 1900 in Hörste; † 1972 in Mexiko-Stadt), deutscher Philosoph und Anthropologe, der 1943 den Begriff Mesoamerika einführte

Literatur

  • Walter Fronemann (Pfarrer): Hörste im Wandel der Zeiten. Chronik eines westfälischen Dorfes im Spiegel der Familiengeschichte Fronemann. Verlag Dr. Neufang, Gelsenkirchen-Buer 1988.

Einzelnachweise

  1. Der Kreis Gütersloh: Zahlen | Daten | Fakten 2022. (PDF; 7,34 MB) Abgerufen am 13. November 2022.
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 322 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  3. Landkreis Halle (Westf.): 1816–1969, 150 Jahre Landkreis Halle (Westf.), S. 132.
  4. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 99.
  5. Peter Florens Weddigen: Westphälischer historisch-geographischer National-Kalender. Kleinenbremen 1805, § 2 Das Amt Ravensberg, S. 91 (google.de).
  6. Claus Meyer: Die Legenden machen ihren Meister: TG Hörste sichert sich den Aufstieg. Haller Kreisblatt, 8. Mai 2022, abgerufen am 15. August 2023.
  7. Gunnar Feicht: Sensationeller Erfolg: TG Hörste steigt in die Handball-Oberliga auf. Haller Kreisblatt, 30. April 2023, abgerufen am 15. August 2023.
  8. Philip Kreutzer, Christian Helmig: Hörster A-Mädchen in der Bundesliga. Haller Kreisblatt, 9. Juni 2018, abgerufen am 23. Juli 2018.
  9. TG Hörste. Tabellenarchiv, archiviert vom Original am 1. Dezember 2020; abgerufen am 15. August 2023.
  10. ais: Hörster Fußballer feiern ihren Fünfzigsten. In: Haller Kreisblatt vom 12./13. August 2023