Gustav Ziegler, Sohn des Vergolders Johann Baptist Ziegler, besuchte das Lyzeum Karlsruhe, arbeitete in Zürich als Zimmermann und studierte ab 1866 am Polytechnikum Karlsruhe. Nach dem Abschluss folgten Studienreisen nach Italien. 1876 eröffnete er in Karlsruhe sein Büro als Privatarchitekt und wurde schnell durch seine Entwürfe vor allem für Wohnhäuser bekannt. Seine Bauten, hauptsächlich im süddeutschen Raum, zeigen Stilelemente der Frührenaissance und wurden bis in künstlerische Details wie Steinmetz-, Schnitz- und Kunstschmiedearbeiten vom Architekten selbst entworfen. Damit war Ziegler im späten 19. Jahrhundert und bis nach der Jahrhundertwende einer der populärsten Architekten des Karlsruher Bürgertums.
Aus seiner Ehe mit Elisabeth, geb. Uetz, gingen drei Töchter und ein Sohn hervor.
Christiane Twiehaus: Die Synagoge im Spiegel der öffentlichen Medien des 19. Jahrhunderts. Die Synagogenbauten in Karlsruhe von Josef Durm und Gustav Ziegler. In: Jüdische Studien und jüdische Identität, 2008, S. 171–191.