Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Universität Wien 1943–1945 wurde Stählin 1946 als ordentlicher Professor für Neues Testament an die Universität Erlangen berufen. Zum Wintersemester 1952/53 wechselte er an die Universität Mainz, wo er bis zur Emeritierung 1968 lehrte. Er amtierte mehrfach als Dekan und vertrat seine Fakultät auch in der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.
Werk und Bedeutung
Stählin wurde einer breiteren Öffentlichkeit vor allem durch seinen Kommentar zur Apostelgeschichte bekannt. Daneben verfasste er zahlreiche begriffsgeschichtliche Beiträge zu dem von Gerhard Kittel herausgegebenen Theologischen Wörterbuch zum Neuen Testament.
Stählin entstammte einer bekannten Theologen- und Gelehrtenfamilie[1]. Sein Großonkel war der bayerische Oberkonsistorialpräsident Adolf von Stählin, seine Großtante die Neuendettelsauer Oberin Therese Stählin, sein Onkel der Theologieprofessor und Bischof Wilhelm Stählin. Von mütterlicher Seite her war er ein Urenkel von Heinrich Ranke. Auch Gustav Stählins Bruder Adolf wurde Professor (für Agrarwissenschaften).
Seit 1930 war er verheiratet mit Irmgard Fischer († 1952).
Schriften (Auswahl)
Skandalon. Untersuchungen zur Geschichte eines biblischen Begriffs. Bertelsmann, Gütersloh 1930 (Habil. Leipzig 1930).
Begegnung mit Engeln. Christus und die Engel. Barth, München-Planegg 1956.
Die Apostelgeschichte (= Das Neue Testament Deutsch Band 5), 10. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1962 (17. Aufl. 1980)
Eintrag zu Stählin (mit Foto) im Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universität Mainz 1946–1973
Einzelnachweise
↑Vgl. Heinrich Gürsching: Ahnenprobe Stählin. In: Quatember 1953, S. 222-224; Otto Stählin u. a.: Die Familie Stählin aus Memmingen (Deutsches Familienarchiv. Bd. 11). 1959.