Gustav Ortner (Physiker)Gustav Ortner (* 31. Juli 1900 in Haus, Steiermark; † 24. November 1984 in Afling, Kematen in Tirol) war ein österreichischer Physiker. Er galt als Pionier der Kernphysik in Österreich.[1] LebenGustav Ortner studierte von 1918 bis 1923 Mathematik und Physik an der TU Wien. 1923 wurde er zum Dr. phil. promoviert und war von 1924 bis 1939 Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Radiumforschung der Akademie der Wissenschaften. 1932 habilitierte er sich.[1] Am 21. Mai 1938 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.133.286).[2] 1939 wurde er zum außerordentlichen Universitätsprofessor ernannt und war, in Nachfolge von Stefan Meyer, bis 1945 Direktor des Instituts für Radiumforschung der Akademie der Wissenschaften. 1945 wurde Ortner von der Universität Wien mit einem Lehrverbot belegt und seine Akademie-Angehörigkeit ruhend gestellt und erst 1948 wiederhergestellt.[3][4] Von 1950 bis 1955 war Ortner Professor für Physik an der Universität Kairo. 1956 wurde er wissenschaftlicher Beamter im Staatsdienst und übernahm die Leitung des Atominstituts Wien (ab 1959: Atominstitut der österreichischen Universitäten); ab 1961 war Ortner zusammen mit Fritz Regler dessen Vorstand. Zudem war er von 1960 bis zu seiner Emeritierung 1970 Professor für Kernphysik an der Technischen Hochschule Wien.[1] Arbeits- und Forschungsgebiete waren die Spektroskopie der Röntgenstrahlen, Radioaktivität und Messtechniken der Kernphysik, Neutronenphysik und Ionenbeweglichkeitsspektren, kosmischer Strahlung und Kernreaktoren.[1] Ortner war Herausgeber der Zeitschrift „Atomkernenergie“ sowie korrespondierendes (1941) und ordentliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1964). Er wurde 1967 mit dem Erwin Schrödinger-Preis der Akademie der Wissenschaften für sein Lebenswerk ausgezeichnet.[1] Er war verheiratet mit der Physikerin Felicitas Weiss von Tessbach (1904–1983). Aus der Ehe stammte der Diplomat Gustav Ortner[5] als eines von sechs Kindern. Schriften
Einzelnachweise
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