Die älteste erhaltene Erwähnung von Gundheim, als Guntheim, stammt von 774 und findet sich in einer Schenkungsurkunde für das Reichskloster Lorsch. Die älteste Erwähnung der in geringen Resten erhaltene Gundheimer Burg stammt von 1276.[3][4] Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[5] Im 15. Jahrhundert kam der Ort in den Besitz von Kurpfalz, Orts- und Burgherren waren die Obersteiner. Nach deren Aussterben belehnte Kurfürst Johann Wilhelm 1699 den Freiherren Johann Erwin von Greiffenclau zu Vollraths mit Dorf, Vogtei und Gericht Gundheim. Diese Familie blieb dann bis zum Ende des 18. Jahrhunderts im Lehensbesitz des Dorfes. Die Burg wurde im 17. Jahrhundert endgültig zerstört, nachdem sie schon 1547, im Schmalkaldischen Krieg schwer gelitten hatte. Als Ersatz entstand im 18. Jahrhundert der Pfälzer Hof, später Gemeindeverwaltung und Schulhaus, heute Heimatmuseum.
PRO: PRO Gundheim e. V., gegründet im Februar 2024[9]
Bürgermeister
Markus Osadschy (CDU) wurde am 15. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Gundheim.[10][11] Bei einer Stichwahl am 23. Juni 2024 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 52,5 % durchgesetzt, nachdem bei der Direktwahl am 9. Juni keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[12]
Osadschys Vorgänger Michael Leidemer (CDU) hatte das Amt 2019 als Nachfolger von Dieter Gutzler übernommen, der nicht mehr kandidiert hatte, und trat selbst 2024 nicht erneut an.[13]
Wappen
Blasonierung: „In Blau eine goldene rotbewehrte Greifenklaue.“
Wappenbegründung: Das Wappen begründet sich nach dem Adelsgeschlecht der Greiffenclau zu Vollraths, die Gundheim im Jahr 1699 zum Lehen erhielten. Die Helmzier der Familie war eine goldene Greifenklaue mit silbern-blauer Befiederung.
Das Wappen wurde am 19. November 1930, mit Urkunde vom Hessischen Minister des Inneren in Darmstadt genehmigt.
Dieter Krienke und Ingrid Westerhoff: Kreis Alzey Worms. Verbandsgemeinden Eich, Monsheim und Wonnegau (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 20.3). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2018, ISBN 978-3-88462-379-4, S. 221–227.
↑Eintrag von Reinhard Friedrich zu Gundheim in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 23. August 2016.
↑Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).