Guairaçá ist eine brasilianische Gemeinde im Bundesstaat Paraná. Laut IBGE-Schätzung für 2021 hat das Munizip 6635 Einwohner, die Guairaçaenser genannt werden.
Guairaçá wurde nach dem großen Fluss Guaíra und dem legendären Indianerhäuptling Guairaçá benannt. Dessen Heldentaten bleiben in der Geschichte des Bundesstaates Paraná in Erinnerung als Zeichen der Ehre und Tapferkeit dieses Mannes, der so hart für sein Volk gekämpft hat.[1][2]
Geschichte
Die Besiedlung Guairaçás begann 1946 aufgrund der für den Kaffeeanbau besonders geeigneten Böden. Mit der Aussicht auf Fortschritt erwarben Bauern aus verschiedenen Teilen Brasiliens städtische und ländliche Grundstücke. Diese Bauern rodeten den Wald und verbrannten die Vegetation, um die ersten Kaffee- und Getreidekulturen in der Gemeinde anzulegen. Ethnische Gruppen der ersten Siedler waren vorwiegend Italiener, Japaner, Deutsche, Spanier und Portugiesen.
Guairaça wurde durch das Staatsgesetz Nr. 4245 vom 21. Juli 1960 in den Rang eines Munizips erhoben und am 27. August 1960 als Munizip installiert.[1]
Geografie
Fläche und Lage
Das Munizip liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der dritten Hochebene von Paraná) auf dem Breitengrad 22° 56′ 02″ Süd und dem Längengrad 52° 41′ 09″ West. Es hat eine Fläche von 494 km².[3] Die Meereshöhe beträgt 477 Meter.[4]
Klima
In Guairaçá ist das Klima tropisch. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge (1649 mm pro Jahr). Selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger lautet Af. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 22,7 °C.[5]
Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010):[8]
Gruppe*
1991
2000
2010
Weiße
3.183
3.935
3.153
wer sich als "weiß" erklärt
Schwarze
180
211
209
wer sich als "schwarz" erklärt
Gelbe
36
39
77
Personen fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc.
Braune
2.157
1.685
2.754
wer sich als "braun" erklärt oder wer sich mit einer Mischung von zwei oder mehr der fünf Gruppen identifiziert
Indigene
–
23
3
wer sich als Ureinwohner oder Indio erklärt
ohne Angabe
–
5
–
Gesamt
5.556
5.898
6.196
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen seit 1991 ausschließlich diese fünf Gruppen. Die Gruppenzugehörigkeit wird bei der Befragung vom Einwohner selbst festgelegt. Das IBGE verzichtet bewusst auf Erläuterungen.[9]
Wirtschaft
Die erwerbstätige Bevölkerung setzt sich wie folgt zusammen: 65 % in der Landwirtschaft, Viehzucht, Forstwirtschaft, Fischerei und Aquakultur, 13 % im Handel, 13 % in der Industrie und 9 % im Baugewerbe.[10]
↑Guairaça. In: Renato Augusto Carneiro Jr. (Hrsg.): Lendas e Contos Populares do Paraná. Secretaria de Estado da Cultura, Curitiba 2005, S.145–146 (brasilianisches Portugiesisch, archive.org).
↑Guairaçá: Panorama. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 12. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
↑Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr.17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S.234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3MB; abgerufen am 20. Juni 2021]).
↑Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").