GruppensimulationDie Gruppensimulation (englisch: crowd simulation) beschreibt die Simulation des Verhaltens einer großen Anzahl von Objekten bzw. Figuren/Personen. In der 3D-Computeranimation findet die Gruppensimulation spätestens seit dem Film Herr der Ringe verstärkt Anwendung, da herkömmliche Animationstechniken – bei denen jede Figur individuell animiert wird – in Massenszenen zu aufwändig (und damit zu teuer) sind. FunktionsweiseEine Massenszene besteht aus zahlreichen ähnlichen Figuren. Für diese Figuren werden Bewegungsbibliotheken angelegt, die sämtliche möglichen Bewegungen der Figur bzw. ihrer „Körper“teile beinhalten. Die Bewegungsbibliotheken werden entweder individuell erzeugt oder können prozedural auf Basis von bekannten Bewegungsschemata oder biologischen Grundlagen automatisch erstellt werden. Die eigentlichen Bewegungen der Figuren und die Interaktion der Figuren untereinander können auf zwei Arten simuliert werden:
Die Gruppen-KI erzeugt sehr viel realistischere Ergebnisse, ist aber sehr aufwendig zu implementieren und wurde bislang meist individuell für ein Animationsprojekt programmiert. Mit dem für Weta Digital entwickelten Softwarepaket Massive bzw. Softimage Behaviour sind kommerzielle Produkte erhältlich, die Gruppensimulation für eine größere Benutzergruppe zugänglich machen. Andere AnwendungsbereicheEine verwandte Anwendung ist die Planung von Gebäuden und Plätzen mit starkem Publikumsverkehr um das Verhalten von Menschen bei einer Evakuierung zu simulieren und bauliche Maßnahmen in den Entwurf einzuarbeiten. Solche Evakuierungssimulationen nutzen Erkenntnisse aus der Gruppendynamik und Gruppenpsychologie. Der Fokus liegt hier weniger auf der Visualisierung, sondern mehr auf dem Verhalten an sich. Die grundlegende Technik ist auch hier die Gruppen-KI, jedoch mit komplexeren Regelsätzen. Siehe auchWeblinks |