Große Choral-Synagoge (Riga)Die Große Choral-Synagoge wurde 1870/71 nach einem Entwurf des Architekten Paul Hardenack (1819–1879) in der damaligen Bahnhofstraße Ecke Bärenstraße (heute Gogoļa iela bzw. Dzirnavu iela) in Riga errichtet. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 kam bis zum 8. Juli 1941 das gesamte Gebiet des zu diesem Zeitpunkt sowjetisch okkupierten Lettlands in den Machtbereich des nationalsozialistischen Deutschen Reichs. Am 4. Juli 1941, nur drei Tage nach der Einnahme Rigas durch die Wehrmacht, wurde die Choral-Synagoge – so wie andere jüdische Bethäuser auch – auf Veranlassung der Einsatzgruppen in Brand gesteckt.
– Andrej Angrick, Peter Klein: Die „Endlösung“ in Riga. Ausbeutung und Vernichtung. 1941–1944, S. 85 Innerhalb des ersten halben Jahres der NS-Herrschaft wurde nahezu die gesamte einheimische jüdische Bevölkerung Lettlands – rund 73.000 Menschen – ermordet. Seit der Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Republik Lettland ist der 4. Juli ein nationaler Gedenktag. Im Jahr 2001 wurde in den Ruinen der Synagoge eine Holocaust-Gedenkstätte errichtet. Siehe auchWeblinksCommons: Große Choral-Synagoge (Riga) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Koordinaten: 56° 56′ 32,7″ N, 24° 7′ 34,8″ O |