GräserpollenallergieUnter einer Gräserpollenallergie, auch Heuschnupfen oder allergische Rhinokonjunktivitis, wird eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Gräser verstanden.[1] Die fünf in Europa am häufigsten vorkommenden Gräser, auf die überreagiert wird, sind
Durch die Gräserpollenallergie kommt es in der Regel zu einer allergisch bedingten Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis). Diese wird oft von weiteren Erkrankungen der Atemwege begleitet (Komorbidität) wie Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) und Asthma. Die Erkrankung beginnt meistens im frühen Kindesalter und führt jahrzehntelang zur Beeinträchtigung der Lebensqualität. Die gesundheitlichen Auswirkungen betreffen das Sozialleben, die schulische Leistungsfähigkeit und die Arbeitsproduktivität. Je nach Quelle wird der Anteil an kranken Kindern und Jugendlichen auf 15 bis über 30 Prozent beziffert. Im Erwachsenenalter spielen zudem Kreuzallergien eine große Rolle. Pollenflugkalender UrsacheAls Ursache der allergischen Reaktion wird eine Überempfindlichkeit des menschlichen Körpers gegen bestimmte Stoffe gesehen. Auch wenn die erbliche Veranlagung häufig eine Rolle spielt, so heißt dies nicht, dass Kinder von Allergikern ebenfalls Allergien entwickeln. Auch die modernen Lebensbedingungen der Menschen werden als Auslöser von Allergien diskutiert. Das Immunsystem der betroffenen Personen reagiert fälschlicherweise auf die in der Regel harmlosen Pollen wie auf einen Krankheitserreger. Um den Körper vor diesem Erreger zu schützen, bildet er Antikörper und sensibilisiert den Körper auf Gräserpollen. Beim erneuten Kontakt reagiert das Immunsystem des Betroffenen sofort auf das Allergen und setzt unterschiedliche Botenstoffe frei. Einer der wichtigsten Botenstoffe ist das Histamin. Diese Reaktion wird umgangssprachlich auch als Heuschnupfen bezeichnet. Im Gegensatz zu anderen allergischen Erkrankungen der Atemwege tritt Heuschnupfen nur zu den Zeiten auf, in denen die auslösenden Pollen fliegen.[2] SymptomeEine Gräserpollenallergie kann sich auf unterschiedliche Weise äußern. Oftmals wird ein Heuschnupfen mit einer Erkältung verwechselt, da sich die Anzeichen teilweise sehr ähneln. Typische Symptome, die auf eine Gräserpollenallergie hindeuten, können sind:[1] Im Bereich der Augen:
Im Bereich der Nase:
Begleitsymptome: Diese Symptome ähneln denen einer Erkältung sehr stark. Im Gegensatz zu einer Erkältung treten die Symptome einer Gräserpollenallergie nach dem Kontakt mit dem jeweiligen Allergen aber viel schneller und auch nur in der Zeit, in der das verursachende Allergen in der Luft unterwegs ist, auf. TherapieDie Behandlung der allergischen Rhinitis steht auf drei Säulen: der Karenz (Meidung des Allergens), der Pharmakotherapie (Behandlung der Symptome mit akut wirksamen Arzneimitteln) und der spezifischen Immuntherapie (langfristige Ausschaltung der allergischen Reaktion). Dabei scheint es von Vorteil zu sein, möglichst früh in das Erkrankungsgeschehen einzugreifen, weil dadurch Neusensibilisierungen vermieden werden und die Entstehung von Asthma verhindert werden kann. Zwar ist die allergische Rhinitis eine chronische Erkrankung, aber ihr Verlauf kann unter einer adäquaten (angepassten) Therapie gestoppt und oft sogar geheilt werden. Jedoch befindet sich nur ein Bruchteil der Betroffenen in ärztlicher Behandlung, wobei oftmals auch eine erstaunliche Unwissenheit seitens der Ärzte über die Bedeutung und Behandlung der allergischen Rhinitis vorhanden ist. Einen gewissen positiven Effekt auf die allergische Rhinitis hat auch die Akupunktur – auch wenn noch unklar ist, wie positiv der Effekt wirklich einzustufen ist. Die Beschwerden und der Medikamentenbedarf haben sich durch Akupunktur signifikant vermindert, die Wirkstärke wird aber als sehr niedrig eingestuft. Die Symptombesserung könnte aber auch auf einen Placebo-Effekt zurückzuführen sein. KarenzKarenz von Allergenen ist die Vermeidung der allergieauslösenden Stoffe. Bei manchen Stoffen wie Tierhaaren ist das verhältnismäßig einfach, der Kontakt zu Katzen oder Hunden kann meist umgangen werden, anders gestaltet sich die Situation aber bei Allergien auf Gräserpollen. Da diese fast ganzjährig durch die Luft getragen und damit eingeatmet werden können, ist es kaum möglich, ihnen aus dem Weg zu gehen. Entgegen früheren Vorstellungen, dass Regen die Luft reinige, kann die Konzentration allergener Partikel in der Luft nach einem Gewitter oder Regenschauer sogar stark erhöht sein. Die Pollen setzen beim Kontakt mit Regenwasser zahllose Stärke- und Eiweißpartikel frei.[3] Pharmakotherapie
Spezifische Immuntherapie (SIT)Dauerhaft und kausal wirkt bei einer Gräserpollenallergie nur die spezifische Immuntherapie, die sogenannte Hyposensibilisierung. Dabei bekommt der Körper das Allergen, welches die Abwehrreaktion verursacht in einer steigenden Dosis zugeführt und kann sich mit der Zeit daran gewöhnen. Mit der Zeit wird das Allergen nicht mehr als Gefahr für den menschlichen Körper eingestuft. Es gibt verschiedene Therapieformen:
Quellen und Einzelnachweise
Weblinks
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