Bei Großromstedt in Thüringen liegt ein großes elbgermanisches Brandgräberfeld der späten vorrömischen Eisenzeit (2. Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr.) und der frühen Römischen Kaiserzeit.[1] Es wurde in den Jahren 1907 bis 1913 ausgegraben und ist namengebend geworden für den Großromstedter Horizont, eine elbgermanische Kulturgruppe, die sich in den Jahrzehnten vor Christi Geburt auch nach Böhmen und Mainfranken ausbreitete. In der älteren Forschung war die Großromstedter Kultur traditionell mit den Hermunduren verbunden.[2]
So wurden in Thüringenarchäologische Funde elbgermanischer Provenienz, wie die von Fibeln, eisernen Waffen, Terrinen, Schalenurnen und rädchenverzierten Keramikteilen bislang zumeist als hermundurisch gedeutet. Man nahm an, dass diese von der Elbe her allmählich nach Süden und Südwesten einwanderten und die dort siedelnden Kelten über den Thüringer Wald abdrängten, sofern sie sich nicht mit ihnen vermischten.
Anmerkungen
↑Gustav Eichhorn: Der Urnenfriedhof auf der Schanze bei Großromstedt (= Mannus-Bibliothek. 41). Rabitzsch, Leipzig 1927, ISSN0720-7158.
↑Gustav Eichhorn: Der Urnenfriedhof auf der Schanze bei Großromstedt (= Mannus-Bibliothek. 41). Rabitzsch, Leipzig 1927, ISSN0720-7158.
Literatur
Gustav Eichhorn: Der Urnenfriedhof auf der Schanze bei Großromstedt (= Mannus-Bibliothek. Band 41). Rabitzsch, Leipzig 1927, ISSN0720-7158.
Detlef W. Müller: Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung des Gothaer Landes. In: Alt-Thüringen. Band 17, 1980, S. 67–69 (online).
Karl Peschel: Das elbgermanische Gräberfeld Großromstedt in Thüringen. Eine Bestandsaufnahme (=Römisch-Germanische Forschungen. Band 74). Philipp von Zabern, Darmstadt/Mainz 2017, ISBN 978-3-8053-5148-5.