Gottlieb Sigmund GrunerGottlieb Sigmund Gruner (* 20. Juli 1717 in Trachselwald, Kanton Bern; † 10. April 1778 Utzenstorf) war ein Schweizer Naturforscher (Geologe, Mineraloge) der Aufklärung. Von ihm stammen die ersten Fundkarten von Mineralien in der Schweiz und er veröffentlichte die erste Mineralogie der Schweiz. LebenGruner stammte aus einer Berner Ratsfamilie. Sein Vater Johann Rudolf Gruner (1680–1761), der auch ein Naturalienkabinett besaß und geographische und historische Informationen über den Kanton Bern zusammentrug[1], war Pfarrer in Trachselwald und später in Burgdorf BE. Gottlieb Sigmund Gruner besuchte die Lateinschule in Burgdorf, studierte in Bern Jura und schloss mit der Promotion ab. 1739 wurde er Notar. Er war 1741 Archivar des Landgrafen von Hessen-Homburg und dann Lehrer (Hofmeister) des Erbprinzen Christian von Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym (1720–1758), mit dem er ab 1743 durch Preußen und Schlesien und an die Universität Halle reiste. 1749 wurde er Vizeamtsschreiber im zum Kanton Bern gehörigen Thorberg, 1755 Fürsprech vor den Zweihundert in Bern und 1764 Landschreiber von Landshut und Fraubrunnen. Bekannt wurde Gruner als Geologe. Er publizierte 1760 ein dreibändiges Werk über Berge und Gletscher in der Schweiz (dessen dritter Band der Natur der Gletscher gewidmet ist)[2] und 1775 eine Karte von Mineralienfundstellen in der Schweiz, die er auch zu klassifizieren versuchte. Er veröffentlichte Arbeiten über Bergwerke, Bienenzucht, Reiseführer durch die Schweiz und anderes. Seine Berichte über die Schweizer Bergwelt beruhen weniger auf eigenen Reisen als auf Erzählungen Anderer und aus älterer Literatur[3]. Er war ab 1761 Mitglied der Ökonomischen Gesellschaft in Bern[4] und erhielt sechs Preise der Gesellschaft. Gruner besaß eine umfangreiche Mineralien- und Fossiliensammlung. Am 12. Juni 1766 wurde er mit dem Beinamen Acarnan III. Mitglied der Leopoldina. Schriften
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
|