Gottfrieding
Gottfrieding (mundartl.: Göpferting) ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau. GeografieDie Gemeinde liegt in der Planungsregion Landshut. GemeindegliederungEs gibt 13 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):
Auf der Gemarkung Gottfrieding liegen Daibersdorf, Frichlkofen, Golding, Gottfrieding, Gottfriedingerschwaige, Hacklberg, Kleinpilberskofen, Oberweilnbach, Ottenkofen, Tichling, Unterweilnbach und in der Gemarkung Hackerskofen die Orte Hackerskofen und Holzhausen. GeschichteBis zur GemeindegründungDas Gebiet um Gottfrieding war bereits um etwa 1000 vor Christus besiedelt. Zeugen aus dieser Zeit sind die Hügelgräber aus der Hallstattzeit bei Ottenkofen und Unterweilnbach. Urkundlich erwähnt wurde Gottfrieding erstmals im Jahr 902 als Guotfriedinga. Auch andere Gemeindeteile haben eine lange Geschichte: 927 wurde der Ort Wilpach, das heutige Weilnbach, urkundlich erwähnt. Im 6. Jahrhundert, als die Bajuwaren ins Isartal kamen, wurden neue Siedlungen, wie Hackerskofen, Ottenkofen, Frichlkofen, Holzhausen und Daibersdorf gegründet. Als zinspflichtige Hofmark gehörte Gottfrieding im 14. Jahrhundert dem adeligen Herrn Seemann zu Mangern, dieser wird 1366 genannt, ihm folgen 1371 Peter der Seemann zu Mangern, 1376 Friedrich der Seemann von Gottfrieding, 1381 Hans der Seemann zu Mangern. Im 15. Jahrhundert gelangt die Hofmark an die Grafen von Ortenburg; der Letzte von diesen war Graf Georg Reinhard von Ortenburg. Dieser verkauft die Grundherrschaft über Gottfrieding 1637 an das Kloster Aldersbach, das bis zur Säkularisation 1803 die Grundherrschaft ausübte. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern, bildete aber eine geschlossene Hofmark, die 1803 mit dem Kloster aufgehoben wurde.[4] Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die ursprüngliche Gemeinde. 1823/24 wurde der größte Teil der Gemeinde Frichlkofen mit den Ortsteilen Frichlkofen, Golding, Tichling, Oberweilnbach, Unterweilnbach und den Fluren der damals noch nicht existierenden Einöde Hacklberg in die Gemeinde Gottfrieding eingegliedert.[5] Kaltenberg kam zu Frauenbiburg und Reitholz nach Griesbach. 20. und 21. JahrhundertAm 1. Januar 1946 wurde die Gemeinde Hackerskofen aufgelöst und in die Gemeinde Gottfrieding eingemeindet.[6] Im November 2007 stimmten die Bürger mehrheitlich gegen eine Auflösung und Eingliederung von Gottfrieding in die Kreisstadt Dingolfing, wie es von einer Bürgerinitiative vorgeschlagen war. EinwohnerentwicklungIm Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1611 auf 2223 um 612 Einwohner bzw. um 38 %.
PolitikDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Mamming. GemeinderatDer Gemeinderat setzt sich seit den Kommunalwahlen in Bayern 2020 aus dem Ersten Bürgermeister und 14 Gemeinderäten zusammen. Die Mandate verteilen sich wie folgt:
Gegenüber der Amtszeit 2014–2020 mussten CSU, FWG und SPD jeweils einen Sitz abgeben; die neu angetretene JBG (Junge Bürger Gottfrieding) gewann auf Anhieb drei Sitze. Das jetzt parteilose Gemeinderatsmitglied wurde über die Liste UWG gewählt. BürgermeisterErster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2008 Gerald Rost (CSU) aus Golding;[7] dieser wurde am 15. März 2020 mit 86,4 % der Stimmen wieder gewählt. Wappen
Kultur und SehenswürdigkeitenDie Pfarrkirche St. Stephan hat einen Turmunterbau aus dem 13. Jahrhundert, der Chor stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das nördliche Seitenschiff kam 1630 dazu, der Turmoberbau 1730. Von 1730 bis 1877 trug der Turm eine Kuppel, die aber bei der Regotisierung durch einen Spitzhelm ersetzt wurde. Die Kirche besitzt einen neugotischen Hochaltar.
Wirtschaft und InfrastrukturWirtschaftEs gab 2020 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 119 und im Bereich Handel und Verkehr 64 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1158. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keinen, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Im Jahr 2016 bestanden zudem 20 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 968 ha, davon waren 935 ha Ackerfläche. Die Isar wird im Wasserkraftwerk Gottfrieding zur Energieerzeugung genutzt. VerkehrDurch das Gemeindegebiet verläuft die Bahnstrecke Landshut–Plattling. Der Haltepunkt Gottfrieding wird nicht mehr bedient, so dass der nächstgelegene Bahnhof der von Dingolfing ist. Bildung
Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Gottfrieding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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