Nach einer Lehre als Dekorationsmaler besuchte Richter ab 1920 die Kunstgewerbeschule Offenbach (heute Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main), Abbruch des Studiums nach 6 Semestern. Er unternahm zahlreiche Studienreisen ins Ausland, entdeckte für sich und seine Arbeit Paris, ermöglicht durch ein Stipendium der Stadt Offenbach im Jahr 1922, Südfrankreich, die französische Malerei. Auch in späteren Jahren setzte er seine Reisetätigkeit fort. 1926 beteiligte er sich erstmals an einer Ausstellung, als Mitglied der „Darmstädter Gruppe“, 1927 nahm er an der Sonderausstellung im „Bund Offenbacher Künstler“ teil.
1923 nahm ihn die Galerie Flechtheim & Kahnweiler in Frankfurt am Main unter Vertrag. 1928 nahm er an der Weltausstellung in Chicago teil.
Von 1930 bis 1934 wohnte Richter in Wien, bevor er nach Frankfurt zog, wo er bis 1939 blieb. 1939 erfolgte der Umzug nach Berlin, ein Jahr später wurde er als Soldat eingezogen. Fast die gesamten Kriegsjahre war er in Norwegen im Einsatz, wo er viel malte. In der Zeit des Nationalsozialismus war Richter Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste.
Thema seiner Arbeit waren insbesondere Landschaften, auch Stadtlandschaften, außerdem Porträt, Stillleben, Masken, Zirkusszenen. Charakteristisch für sein grafisches Werk sind Holzschnitte und vor allem, besonders ab den 50er Jahren, Siebdruck.
Seit 1927 wurden Arbeiten von Gottfried Richter von öffentlichen Museen erworben. Werke befinden sich u. a. im Städel in Frankfurt am Main, in den Kunstsammlungen Chicago, im Landesmuseum Darmstadt, in den Staatlichen Kunstsammlungen Albertina in Wien, in der Kunsthalle Mannheim, in der Nationalgalerie Berlin, in der Galerie Moritzburg in Halle (Saale), in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und in der Kunstsammlung Pankow.
Weitere Werke
Tafelbilder (Auswahl)
Straße in Meudon bei Paris (1924, Öl auf Leinwand, 46,5 × 61 cm; Neue Nationalgalerie Berlin)