Gorontalo
Gorontalo ist eine der sechs indonesischen Provinzen auf der Insel Sulawesi. Sie liegt auf der nordöstlichen Halbinsel und grenzt im Osten an Sulawesi Utara und im Westen an Sulawesi Tengah. Sie ist flächenmäßig die kleinste Provinz auf der Insel und hat einen Anteil daran von 6,44 Prozent. Damit nimmt sie den 29. Rang unter den 34 indonesischen Provinzen ein. Zur Provinz gehören 123 Inseln. Die Provinzhauptstadt trägt ebenfalls den Namen Gorontalo, liegt im Osten der Provinz und hat rund 200.000 Einwohner (etwa 17 % der Provinz). VerwaltungsgliederungGorontalo besteht aus fünf Regierungsbezirken (Kabupaten) und einer Stadt (Kota).
Quelle der administrativen und Flächenangaben: Peraturan Menteri Dalam Negeri RI Nomor 72 Tahun 2019 (Verordnung des Innenministers vom Oktober 2019):[1] BevölkerungMit einem Anteil von 5,88 Prozent ist die Provinz auch die bevölkerungsärmste der Insel. Damit liegt sie unter allen 34 Provinzen Indonesiens an 32. Stelle. Die Bevölkerung gehört vorwiegend zum Volk der Gorontalo und bekennt sich zum Islam (98,02 %). Daneben gibt es etwa 1,47 % Christen (17.393 Protestanten und 1.047 Katholiken), 4.030 Hindus (0,34 %), 969 Buddhisten (0,08 %) und eine unbestimmte Anzahl von Animisten, die aber nicht unterschätzt werden sollte.[3] In Indonesien werden 718 Sprachen gesprochen, auf der Insel Sulawesi werden laut Bahasa dan Peta Bahasa di Indonesia 62 Sprachen gesprochen, davon auf drei Gorontalo: Bajo (im Westen des Regierungsbezirks Pohuwato), Minahasa (im Osten des Regierungsbezirks Gorontalo) sowie Gorontalo im größten Teil der Provinz.[4] GeschichteSpanische und portugiesische Gewürzhändler erreichten die Region im 16. Jahrhundert. Im Kampf um die Vorherrschaft geriet Gorontalo in das Einflussgebiet des Sultanats von Ternate (auf den Molukken) und wurde um 1600 islamisiert. Im 17. Jahrhundert kamen die Niederländer, doch dauerte es bis ins 19. Jahrhundert, bis die ganze Insel unter ihrer Herrschaft war. Nach der japanischen Besetzung im Zweiten Weltkrieg wurde Indonesien 1949 unabhängig und Gorontalo wurde ein Teil dieses Staates, zunächst als Teil der Provinz Sulawesi Utara. Auf Grundlage des Gesetzes Nr. 38 aus dem Jahr 2000 wurden drei Verwaltungsbezirke (Regierungsbezirke Gorontalo und Boalemo sowie die Stadt Gorontalo) von dort abgetrennt und bilden seitdem eine eigene Provinz.[5] 2003 (Bone Bolango und Pohuwato) bzw. 2007 (Gorontalo Utara) entstanden drei weitere Regierungsbezirke durch Abtrennung von den bestehenden.[6][7] WirtschaftDie Provinz ist größtenteils landwirtschaftlich geprägt. Produziert werden unter anderem Palmöl, Gewürznelken, Kokosnüsse, Kakao und Zuckerrohr, an den Küsten gibt es Fischerei. TourismusDer Tourismus ist noch nicht sehr entwickelt, die Provinz wirbt insbesondere mit Tauchurlauben. Der Hafen von Gorontalo Stadt ist Ausgangspunkt zu den (auch) touristisch interessanten Togianinseln, sowie nach Pagimana auf dem östlichen Arm Sulawesis mit Anschlussmöglichkeiten über Land Richtung Luwuk, Ampana, Poso, Palu und dem Süden der Insel. Literatur
WeblinksCommons: Gorontalo – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
Koordinaten: 0° 36′ N, 123° 0′ O |