Goldisthal
Goldisthal ist eine Gemeinde in Thüringen im Landkreis Sonneberg. Erfüllende Gemeinde ist die Stadt Neuhaus am Rennweg. GeografieDer Ort liegt im oberen Schwarzatal tief eingeschnitten im Thüringer Schiefergebirge. Goldisthal liegt an der Nordgrenze des Landkreises Sonneberg und als einziger Ort des Landkreises komplett nördlich des Rennsteiges. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Ilmenau im Nordwesten und Sonneberg im Südosten. Goldisthal ist ein Straßendorf, welches sich 2 km im Schwarzatal hin zieht. Östlich des Ortes liegt der 843 Meter hohe Wurzelberg mit dem Oberbecken des Pumpspeicherwerkes Goldisthal auf seiner Spitze. Das Unterbecken liegt im Schwarzatal oberhalb des Ortes. Westlich liegt der 842 Meter hohe Eselsberg, auf welchem sich die Rennsteigwarte befindet. NachbargemeindenIm Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Katzhütte – Neuhaus am Rennweg – Masserberg GeschichteDer Ort wurde erstmals 1490 mit einer Goldmühle am „Kolitschberg“ urkundlich erwähnt. Der Ortsname geht auf den slawischen Bergnamen Koltsch zurück, 1718 schrieb man Golitzschthal. Eine kleine Siedlung wurde 1715 in Goldisthal umbenannt. In Goldisthal wurde bis 1774 relativ erfolglos Goldbergbau betrieben, im 18. und 19. Jahrhundert gab es im Ort insbesondere Schneidmühlen. Von 1748 bis 1863 wurde ein Hammerwerk im nördlichen Ortsteil Blechhammer betrieben. Wirtschaftliche Grundlagen des Ortes bildeten vor allem die Forstwirtschaft und das holzverarbeitende Gewerbe. Eine Schule entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und die evangelische Kirche 1892. Goldisthal lag in der Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt. Bis 1832 gehörte der Ort zum Amt Schwarzburg und danach zum Schwarzburg-Rudolstädter Amt Oberweißbach. 1850 kam er zum Landratsamt Königsee. Zwischen 1922 und 1952 gehörte der Ort zum Landkreis Rudolstadt. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 60 Kriegsgefangene aus Russland und der Ukraine sowie 30 aus Frankreich im Sägewerk Berthold Langbein Zwangsarbeit verrichten. Im März 1945 wurden zwei sowjetische Gefangene bei einem Fluchtversuch erschossen. An sie erinnert ein Gedenkstein in der Ortsmitte.[3] Von 1952 bis 1994 gehörte der Ort zum Kreis Neuhaus und seitdem zum Landkreis Sonneberg. PolitikErfüllende Gemeinde für Goldisthal ist die Stadt Neuhaus am Rennweg. GemeinderatDer Gemeinderat in Goldisthal besteht aus sechs Ratsmitgliedern:
(Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2024) Wappen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und InfrastrukturAuf Grund der Lage in einem schmalen Tal waren in Goldisthal zu keiner Zeit größere Industrieansiedlungen möglich. Früher gab es Bergbau und das Mühlen- bzw. Hammergewerbe. Oberhalb des Ortes auf dem Farmdenkopf in 869 m Höhe befindet sich das Oberbecken des Pumpspeicherwerkes Goldisthal mit einem Fassungsvermögen von 12 Millionen Kubikmeter. 300 m unterhalb befindet sich das Unterbecken mit ca. 19 Millionen Kubikmeter Speichervolumen. VerkehrGoldisthal liegt an einer „Sackgasse“. Die einzige Straße aus dem Ort führt nach Norden in Richtung Katzhütte. Früher gab es auch noch eine südliche Straße nach Scheibe-Alsbach, die jedoch 2001 dem Unterbecken des Pumpspeicherwerkes weichen musste. Es gibt jedoch eine Ersatzstraße, die sogenannte Bergstraße, die in Richtung Scheibe-Alsbach, Sonneberg/Coburg führt. Westlich von Goldisthal verläuft die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt. Von 2008 bis 2018, während der Bauzeit der Schnellfahrstrecke, bestand im alten Schulgebäude von Goldisthal, neben dem Haus der Natur, ein DB-Infopunkt, in dem sich rund 80.000 Besucher über den Baufortschritt informiert haben. Einzelnachweise
WeblinksCommons: Goldisthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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