Gold-Hahnenfuß
Der Gold-Hahnenfuß (Ranunculus auricomus agg.), manchmal auch Goldgelber Hahnenfuß, Goldschopf-Hahnenfuß oder Goldhaar-Hahnenfuß genannt, ist eine formenreiche Artengruppe aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). BeschreibungDer Gold-Hahnenfuß ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 50 Zentimeter. Die Stängel tragen am Grund kleine Niederblätter. Die Grundblätter sind lang gestielt und haben eine ungeteilte, nierenförmig-rundliche Spreite mit gekerbt-gezähntem Blattrand, die aber auch drei-, fünf- oder mehrspaltig sein kann. Die zwei bis vier Stängelblätter unterscheiden sich stark von den Grundblättern: sie sind sitzend, fingerig geteilt und haben linealische bis lanzettliche Zipfel. Die Blütenstiele sind rund und nicht oder undeutlich gefurcht. Der Blütenboden ist kahl bis behaart. Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind immer fünf Kelchblätter vorhanden. Von den gelben Kronblättern sind nicht immer fünf voll ausgeprägt. Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten oder Selbstbestäubung. Auch Vermehrung durch Apomixis kommt bei etlichen Kleinarten vor. Die dicht behaarten Nüsschen sind bei einer Länge von 3 bis 4 Millimeter eiförmig und enden in einem kurzen, hakigen Schnabel. Die Fruchtreife erfolgt von Juli bis September. Die Chromosomenzahl beträgt meist 2n = 32.[1] ÖkologieDer Gold-Hahnenfuß ist ein Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze. Eine vegetative Vermehrung erfolgt durch das Rhizom. Er ist ein Frühjahrsblüher. Obwohl die kronblattartigen Perigonblätter und Nektarien oft reduziert sind oder fehlen, erfolgt trotzdem Blütenbesuch durch Bienenverwandte und Zweiflügler. Auch apomiktische Vermehrung kommt bei etlichen Kleinarten vor. Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt als Ballonflieger oder durch Ameisenausbreitung, beispielsweise durch die Rote Waldameise (Formica rufa). VorkommenDer Gold-Hahnenfuß kommt vor allem in Laub- und Auwäldern, in sickerfeuchten Bergwiesen, selten auch in Gärten und Parks vor. Außerdem bevorzugt er kalkige, nährstoffreiche und grundwasserdurchzogene Lehmböden. Er steigt bis in die alpine Höhenstufe, an der Bernina bis 2100 Meter Meereshöhe.[2] Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w+ (feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = x, Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[3] SystematikIn der Artengruppe des Gold-Hahnenfußes werden zahlreiche Kleinarten zusammengefasst. Zwei Kleinarten vermehren sich sexuell, die übrigen agamosperm. Die klassische Gliederung in Ranunculus auricomus, Ranunculus cassubicus und Ranunculus fallax lässt sich nicht aufrechterhalten. Fischer führt allein für Österreich 30 Kleinarten auf. Für Deutschland werden 49 Kleinarten angegeben, von denen nur sechs auch in Österreich vorkommen. Literatur
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Gold-Hahnenfuß (Ranunculus auricomus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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