Godehard RuppertGodehard Ruppert (* 6. November 1953 in Beuel bei Bonn) ist ein deutscher Religionspädagoge. Er war von April 2000 bis September 2020 Präsident der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, ist Präsident der Virtuellen Hochschule Bayern und Vorsitzender des Rundfunkrates des Bayerischen Rundfunks. LebenNach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium Bochum studierte Ruppert von 1974 bis 1979 Philosophie, Katholische Theologie, Pädagogik und Publizistik an der Ruhr-Universität Bochum, an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und an der Universität Würzburg. 1984 wurde er an der Universität Würzburg zum Dr. theol. promoviert, 1990 habilitierte er sich an der Universität Hannover zum Dr. phil. habil. Er war von 1979 bis 1984 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, von 1984 bis 1991 Wissenschaftlicher Assistent und 1991 für kurze Zeit Hochschuldozent am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Hannover. Nebenamtlich unterrichtete er von 1986 bis 1990 an einer Hauptschule in Hannover und von 1990 bis 1991 an einer Berufsfachschule in Hildesheim. 1991 übernahm er den Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Didaktik der Kirchengeschichte, Historische Religionspädagogik und Geschichte der Bildung. Neben hochschulpolitischen Aktivitäten und Funktionen ist er aktiv in zahlreichen öffentlichen Vereinigungen; er ist u. a. Mitglied des Rundfunkrates des Bayerischen Rundfunks, seit 2022 dessen Vorsitzender[1]. Godehard Ruppert ist verheiratet mit der Studienrätin im Förderschuldienst Rita Walker-Ruppert und hat drei erwachsene Kinder: Benedikt, Mathematiker; Lioba, Ärztin[2]; Eloisa, Linguistin. Er wohnt in Frensdorf bei Bamberg. HochschulpolitikNach einer Amtszeit als Prodekan und Dekan wurde Ruppert 1996 unter dem Kirchenrechtler Alfred Hierold Prorektor der Universität und in diesem Amt 1998 wiedergewählt. Daneben fungierte er für eine Amtszeit als Vorstand des theologischen Fakultätentages. Im Jahre 2000 wurde Ruppert im zweiten Wahlgang zum Rektor der Universität gewählt und 2003 für die Zeit bis 2008 ohne Gegenkandidatur im Amt bestätigt. Infolge der Novellierung des Bayerischen Hochschulgesetzes und einer Änderung der Grundordnung der Universität war er seit 15. Juni 2007 Präsident. In diesem Amt wurde er im November 2007 im ersten Wahlgang für eine Amtszeit bis 2012 bestätigt. Im Mai 2011 und im Februar 2017 wurde er jeweils ein weiteres Mal für eine Amtszeit von 6 Jahren wiedergewählt.[3] Ende September 2020 schied er als der zu diesem Zeitpunkt am längsten amtierende Präsident einer deutschen Universität aus.[4] Unter der Ägide von Ruppert fand an der Universität Bamberg eine Strukturreform statt. In diesem Zusammenhang erhielt die Universität ein außeruniversitäres Forschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft, das seit 1. Januar 2014 Träger des Nationalen Bildungspanels ist.[5] Als Erfolg der Strukturreform wertet die Universität die 2012 erfolgte Genehmigung einer Graduate School im Rahmen der deutschen Exzellenzinitiative.[6] Mit Amtsantritt als Rektor wurde Ruppert zum Mitglied des Direktoriums der Virtuellen Hochschule Bayern gewählt, seit 2002 ist er Präsident dieses Verbundinstituts der bayerischen Fachhochschulen und Universitäten; 2006, 2010, 2014, 2018 und 2022 wurde er in diesem Amt jeweils für eine vierjährige Amtszeit bestätigt. Im April 2012 kandidierte Ruppert zum Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) gegen Horst Hippler, Karlsruher Institut für Technik, und Lothar Zechlin, Universität Duisburg-Essen. Der Tagesspiegel sah die Bewerbung Rupperts als „nicht chancenreich“ an, da dieser selbst als Vorsitzender des Dachverbands der bayrischen Universitäten als „umstritten“ gelte.[7] Tatsächlich zog Ruppert seine Kandidatur bereits nach dem ersten Wahlgang zurück; im zweiten setzte sich Hippler gegen Zechlin durch.[8] Die Süddeutsche kommentierte den Misserfolg Rupperts mit den Worten: „Gleichwohl hat Ruppert in Bamberg eine beeindruckende Profilbildung mit starken Geisteswissenschaften forciert. Selbst Studentenvertreter, mit denen er Kleinkriege auszufechten hatte, beschreiben ihn ‚als Hochschulmanager im positiven Sinne‘. Die Uni ‚wetterfest‘ zu machen, sei wichtiger als die Schaffung von ‚Leuchttürmen, die einsam in der Landschaft stehen‘, sagte Ruppert mal mit Blick auf den Exzellenzwettbewerb.“[9] Weitere hochschulpolitische Funktionen:
Ehrungen und Auszeichnungen
Publikationen
WeblinksCommons: Godehard Ruppert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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