Bei dem Glockenpanzer handelt es sich um einen bronzenen Brustharnisch, der den Oberkörper und Oberbauch vollständig umschließt. Er sitzt relativ locker und ist am unteren Rand glockenförmig erweitert, um dem Träger mehr Beweglichkeit des Oberkörpers zu gewähren.
Ursprünglich war der Glockenpanzer glatt und nur unwesentlich der Körperkontur angepasst. Zunächst waren Glockenpanzer nahtlos verbunden, so dass man sie sich wie einen Pullover überstülpen musste. Dadurch waren sie sehr stabil, aber auch unbequem, da das ganze Gewicht von bis zu zehn Kilogramm allein auf den Schultern ruhte.
Bald wurden zweiteilige Panzer entwickelt, die an den Seiten mit Stiften und Bändern verbunden wurden. Durch stärkere Nachahmung der Körperproportionen und Verkürzung im Bauchbereich entwickelte sich daraus der Muskelpanzer.
Literatur
Stefan Bittner: Tracht und Bewaffnung des persischen Heeres zur Zeit der Achaimeniden. Verlag K. Friedrich, München 1985, ISBN 3-9800481-6-0 (Interdisziplinäre Wissenschaft 1), (Zugleich: München, Univ., Diss., 1985).
Arnold Hagemann: Der Griechische Metallpanzer, BoD – Books on Demand, 2013, ISBN 978-3-95580-403-9.
Adam Schwartz: Reinstating the Hoplite. Arms, Armour and Phalanx Fighting in Archaic and Classical Greece. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-515-09330-9, S. 66, 312 (Historia Einzelschriften 207).