Die Gattung kommt im tropischen und subtropischen Australien (zehn beschriebene Arten) und den Kleinen Sundainseln (vier beschriebene Arten) vor. Manche Arten sind auch in das trockene Innere des australischen Kontinents eingewandert.[2]
Beschreibung
Glatte Nachtskinke sind kleine bis mittelgroße Skinke mit einer maximalen Kopf-Rumpf-Länge von etwa 125 mm. Die Schuppen sind glatt und glänzend, der Körper zylindrisch und der Schwanz lang. Einige der Arten auf der Insel Timor sind am Bauch gelb, orange oder pink gefärbt. E. emigrans,E. butlerorum und den australischen Arten fehlt eine leuchtende Färbung. Die strahlende Bauchfärbungen könnten darauf hinweisen, dass sich diese timoresischen Arten aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben. Ihr Nutzen ist für die in Dämmerung und nachts aktiven Arten noch nicht geklärt. Solche Bauchfärbungen kann man auch bei der Gattung Hemiergis beobachten. Molekularbiologische Untersuchungen lassen eine enge Verwandtschaft der beiden Gattungen vermuten.[2] Da Glatte Nachtskinike aus den trockenen Regionen Australiens sich in Sand geradezu schwimmend fortbewegen, wurden sie von Wissenschaftlern auch „Australische Sandfische“ genannt.[2]
Die Arten von den Kleinen Sundainseln sind allgemein am Rücken bräunlich gefärbt, an der Seite dunkler. Dazu kommen weiße und cremefarbene Punkte.[2]
Systematik
Die vier Vertreter von den Kleinen Sundainseln wurden früher in der Glaphyromorphus isolepis-Gruppe zusammengefasst. Bei E. emigrans besteht die Möglichkeit, dass die bisher ihr zugeordneten Exemplare verschiedenen Arten angehören. Neuere Forschungen haben mindestens fünf weitere Kandidaten für neue Arten der Gattung in Osttimor entdeckt (Siehe auch:Reptilien Timors),[1] weitere in Indonesien und Australien.[2]
Zur Gattung der Glatten Nachtskinken gehören mindestens folgende 14 rezente Arten:
Unter den Sphenomorphinae gibt es drei Arten, von denen man Eier und Lebendgeburten kennt: Lerista bougainvilli, Zootaca vivipara und Kap-Skink (Trachylepis capensis). Bei den Glatten Nachtskinken trifft dies auch auf E. pardalis zu. Auch bei einer in Osttimor neu entdeckten Art (Eremiascincus sp. ‘Ermera’)[1] scheint Lebendgebärung (Viviparie) als gesichert zu gelten, während Berichte bei E. fasciolatus eher anzuzweifeln sind. Die meisten Arten der Gattung legen Eier. Gelege und Würfe werden von den Elterntieren sich selbst überlassen und nicht beschützt. Die Brutzeit der eierlegenden Arten ist ohnehin deutlich kürzer, als bei anderen Echsen. Bei E. richardsonii sind es nur 21 Tage. Man vermutet, dass die Eier im Körper bereits zum Teil ausgebrütet werden (Ovoviviparie), ein evolutionärer Übergang von Eierlegern zu Lebendgebärende. Bei den Scincidae ist ein solcher Vorgang bei L. bougainvilii und Saiphos equalis bekannt.[2]
Erstmals gelang eine Nachzucht von Glatten Nachtskinken an der Philipps-Universität Marburg mit der bisher unbeschriebenen Art E. sp. ‘Ermera’.[2]
Literatur
Allen E. Greer: Eremiascincus, a new generic name for some Australian sand swimming skinks (Lacertilia: Scincidae), 1979, Records of the Australian Museum 32 (7): 321–338. doi:10.3853/j.0067-1975.32.1979.458