Ginés MorataGinés Morata Pérez (* 19. April 1945 in Rioja (Almería)) ist ein spanischer Entwicklungsbiologe. Leben und WerdegangMorata interessierte sich nach Lektüre von Werken von Linus Pauling für Biologie. Seine erste Arbeit waren Beobachtungen über eine Falkenart im Nationalpark Coto de Doñana. Er wurde 1973 bei Antonio García-Bellido an der Universität Complutense Madrid promoviert mit einer Dissertation über die Entwicklungsbiologie (Mutationen im Bithoraxsystem BX und Auswirkungen auf den Körperplan) von Drosophila. Als Post-Doktorand war er mehrere Jahre am Labor für Molekularbiologie (LMB) der Universität Cambridge bei Peter Anthony Lawrence (und Sydney Brenner, der Morata an das LMB einlud). 1977 kehrte er nach Spanien zurück ans Zentrum für Molekularbiologie in Madrid. Er hat eine Forschungsprofessur an der Autonomen Universität Madrid. 2017 wurde er auswärtiges Mitglied der Royal Society und er ist auswärtiges Mitglied der National Academy of Sciences. 2007 erhielt er mit Peter Anthony Lawrence den Prinzessin-von-Asturien-Preis. ForschungEr war maßgeblich an der Entwicklung der Kompartment-Theorie der Morphogenese seines Lehrers García-Bellido beteiligt und war Ko-Autor von einigen der ersten Aufsätze dazu. Später forschte er zur Regeneration von Imaginalscheiben und dem Hox-Gen-Komplex. Er fand, dass bei der Regeneration der Imaginalscheiben nach Beschädigung des Gewebes Zellen reprogrammiert werden, damit die neuen Zellen die Identität der alten Zellen annehmen. Weiter befasst er sich mit Apoptose (Entdeckung der Wirkung von Mitogen als Signal) und Krebsentstehung in Zusammenhang mit dem von ihm entdeckten Phänomen der Zell-Konkurrenz (cell competition), einem natürlichen Prozess bei dem unerwünschte Zellen aus dem Gewebe entfernt werden, zum Beispiel verbliebene onkogene Zellen aus der Entwicklungsphase des Embryos. Manchmal entkommen sie aber durch einen Gruppenschutz-Mechanismus. Die Apoptose wird den unerwünschten Zellen durch im Konkurrenzkampf stärkeren Nachbarzellen aufgezwungen über den Jun N-terminal Kinase (JNK) Signalweg. Der Signalweg kann aber auch zu Zellwachstum führen, wenn es Zellen gibt, die nicht Apoptose ausführen können und so potentiell Krebs erzeugen. Morata untersuchte eine Tumor-erzeugende Mutation bei Drosophila (Polyhomeotic, ph, ein Teil des Polycomb Komplexes) und fand so einen Mechanismus, wie einige Zellen der Zell-Konkurrenz entgehen. Schriften (Auswahl)
WeblinksCommons: Ginés Morata Pérez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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