Gille LettmannGerlinde „Gille“ Lettmann (* um 1950) ist eine gelernte Textildesignerin und Plattenproduzentin aus Köln. An der Seite von Rolf-Ulrich Kaiser war sie geschäftlich und musikalisch an zahlreichen Veröffentlichungen deutscher Musikgruppen auf den Labeln Ohr, Pilz und Kosmische Musik in den Jahren 1970 bis 1975 beteiligt. LebenslaufGille Lettmann lernte 1968 über Hubert Maessen[1], den Mitbegründer und Redakteur der monatlichen Radiocollage Panoptikum des NDR/WDR, Rolf-Ulrich Kaiser kennen, der als freischaffender Autor ebenfalls im Panoptikum-Team arbeitete. Lettmann und Kaiser wurden ein Paar. Ab 1971 stieg sie mehr und mehr in Kaisers Plattenlabel Ohr und Pilz ein, die er mit finanzieller Unterstützung von Peter Meisel ab 1970 als Geschäftsführer aufbaute.[2] Im Jahr 1972 geriet Lettmann unter den Einfluss des US-amerikanischen ehemaligen Harvard-Dozenten und Drogen-Befürworters Timothy Leary. Sie verinnerlichte dessen Anschauungen und fand in ihm eine Art Guru. Unter dem immer größer werdenden Einfluss von LSD auf ihre Produzententätigkeit zerbrachen nach und nach ihre und Kaisers Plattenunternehmen und endeten in Vertrags-Streitigkeiten mit den damaligen Künstlern wie Edgar Froese oder Klaus Schulze. Im Jahr 1973 gründeten Kaiser und Lettmann nochmals ein Plattenlabel mit dem Namen Kosmische Kuriere. In dieser Phase ihres musikalischen und künstlerischen Schaffens übernahm Lettmann das Ruder in ihrer Plattenfirma, die Kaiser und sie inzwischen von Peter Meisel erworben hatten.[2] Sie veröffentlichten – teilweise ohne Wissen der Musiker und nach heimlich an die Künstler verabreichten Drogen-Cocktails – Aufnahmen, die sie unter dem Begriff kosmische Musik subsumierten.[3] In der Fachpresse stieß Lettmanns groß angelegte Cosmic Jokers-Kampagne mit der Gestaltung von Tarot-Karten als Beigabe zu einem Album und mit selbst entworfenen kosmischen Kostümen, die die Musiker tragen sollten, auf Unverständnis.[4] Als letzten Schritt legte sich Gille Lettmann eine neue Persönlichkeit zu und nannte sich Sternenmädchen. Ab 1975, nach dem Konkurs ihrer Firma, zogen Kaiser und sie sich aus der Öffentlichkeit zurück.[5][6] Musikalische Beteiligung
Weblinks
Einzelnachweise
|