Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums

Das Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV) sind mehrere bibliografische Buchreihen mit insgesamt 396 Bänden über die meisten deutschsprachigen Bücher, Zeitschriften, Karten und weiteres Schrifttum aus der Zeit von 1700 bis 1965 (bzw. 1980).

Inhalt

Das Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums ist eine sogenannte „retrospektive Nationalbibliographie“, die zeitlich rückwirkend das deutschsprachige Schrifttum möglichst umfassend erfasst. Die 396 Bände des GV umfassen den Zeitraum von 1700 bis 1965 (für graue Literatur und Hochschulschriften bis 1980) und erschienen im K. G. Saur Verlag in München.[1]

Verzeichnet sind deutschsprachige Drucke aus aller Welt sowie im deutschen Sprachraum erschienene fremdsprachige Druckwerke. Erfasst sind Schriftenklassen aller Vertriebswege wie Bücher, Zeitschriften, Karten, Dissertationen, Schulprogramme usw. sowie das deutschsprachige Schrifttum außerhalb des Buchhandels.[2][3]

Das GV ist nicht nach dem Autopsieprinzip, sondern auf der Grundlage älterer Bibliografien erstellt, hat also deren Fehler und Lücken übernommen.

Das Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums gilt bis in die Gegenwart als wichtiges bibliothekarisches Hilfsmittel. Viele Titel sind über Online-Kataloge (WorldCat, Bibliothekskataloge) und elektronische Datenbanken (VD 18) inzwischen einfacher zugänglich. Für einige Titel, z. B. einzelne Bände von Zeitschriften oder Sammelwerken, finden sich besonders detaillierte Angaben nur im GV.

Der Historiker und Bibliograf Reinhard Oberschelp war einer der Herausgeber.[4]

Bände

  • GV 1700–1910: Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums 1700–1910 (161 Bände)
  • GV 1911–1965: Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums 1911–1965 (150 Bände)
  • GVB 1966–1980: Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums außerhalb des Buchhandels (40 Bände)
  • GVH 1966–1980: Gesamtverzeichnis deutschsprachiger Hochschulschriften 1984–1991 (45 Bände)

Quellen

Einzelnachweise

  1. Ludwig Delp: Buchwissenschaften - Dokumentation und Information. Fünfzig Jahre Deutsches Bucharchiv München. Eine zeitdokumentarische Bestandsaufnahme, In: Buchwissenschaftliche Beiträge aus dem Deutschen Bucharchiv München; 57, Teil der Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Frankfurt am Main, Harrassowitz, Wiesbaden 1997. ISBN 3-447-03910-8, u. a. S. 410.
  2. Vgl. Klaus Gantert, Margrit Lauber-Reymann: Informationsressourcen. Ein Handbuch für Bibliothekare und Informationsspezialisten, 3. Auflage, In: Bibliotheks- und Informationspraxis; 72, De Gruyter K. G. Saur, Berlin 2022 (2023). ISBN 978-3-11-067321-0.
  3. Vgl. Alo Allkemper, Norbert Otto Eke: Literaturwissenschaft, 7. Auflage, Brill, Schöningh, Paderborn 2021, ISBN 978-3-8252-5756-9, S. 60.
  4. Über die Entstehung des Gesamtverzeichnisses des deutschsprachigen Schrifttums nach einer Idee von Reinhard Oberschelp, Bibliothekar an der Niedersächsischen Landesbibliothek in Hannover, in: Klaus G. Saur: Traumberuf Verleger. Hoffmann und Campe, Hamburg 2011, ISBN 978-3-455-50165-0, S. 92 ff.