Die Ortschaft liegt am östlichen Ufer des Langensees, an der Bahnstrecke Cadenazzo–Luino der Schweizerischen Bundesbahnen. Sie besteht aus den Fraktionen Riva und Scimiana am Seeufer (knapp 200 m ü. M.) sowie Ronco (290 m ü. M.) und Casenzano (335 m ü. M.) am darüberliegenden Hang. Auf rund 800 Meter liegen die Monti di Gerra.
Geschichte
Im 16. Jahrhundert schlossen sich die Ortschaften Ronco de Martignoni, Ronco di Sopra und Scimiana zu einer Gemeinde zusammen. 1744 wurde die dem heiligen Rochus und dem heiligen Sebastian geweihte Pfarrkirche errichtet.
Am 25. November 2007 wurde die Fusion der Gemeinden am Südufer des Langensee zur neuen Gemeinde Gambarogno von den Stimmberechtigten der Gemeinden Caviano, Contone, Gerra (Gambarogno), Indemini, Magadino, Piazzogna, Sant’Abbondio und Vira (Gambarogno) gutgeheissen. Einzig San Nazzaro war mehrheitlich dagegen. Gegen den Entscheid des Tessiner Grossen Rates, die Fusion trotzdem wie geplant durchzuführen, wurde beim Bundesgericht Beschwerde eingelegt. Nach der Ablehnung der Beschwerde trat die Fusion per 25. April 2010 in Kraft. Gerra Gambarogno bildet aber nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde. Diese besitzt 123,89 Hektaren Land und ist für die Verwaltung ihrer Besitztümer verantwortlich. Die aktiven Bürgerfamilien sind: Taddei, Zanini, Balestra und Sartori.[2]
Rot mit goldenem (gelbem) Schildhaupt, darin ein rotgezungter und -bewehrter schwarzer Adler. Unten eine goldene Armbrust
Es handelt sich dabei um eine Übernahme des Wappens der Familie Balestra und zwar zu Ehren des Serafino Balestra (1831–1886).
Das Schildhaupt wird in der italienischen Heraldik capo dell’imperio genannt und kennzeichnete die Parteigänger des Kaisers (Waiblinger, d. h. Staufer) im Gegensatz zu den Anhängern der päpstlichen Partei (Welfen), deren Parteizeichen das capo d’Angio (Anjou) war.
Antonio Balestra (* um 1600 in Gerra Gambarogno; † nach 1634 ebenda), Architekt[11]
Agostino Balestra (* 10. November 1817 in Gerra (Gambarogno); † 1. Dezember 1887 ebenda), Kunstmaler und Dekorateur, Mitarbeiter von Giovanni Antonio Vanoni[12]
Giovanni Galli (* 27. November 1853 in Gerra (Gambarogno); † 24. Mai 1920 in Lugano), Ingenieur, Präsident der Tessiner Sektion des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA)[13]
Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 157.
↑Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 384.
↑ abcdefSimona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 157.