Ehemaliger Gerichtsbezirk Glurns
|
Basisdaten
|
Bundesland |
Tirol
|
Bezirk |
Schlanders
|
Sitz des Gerichts |
Glurns
|
|
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
|
zuständiges Landesgericht |
Bozen
|
Fläche |
311,88 km2 (1910)
|
Einwohner |
5.228
|
Aufgelöst |
1919
|
Abgetreten an |
Italien
|
Der Gerichtsbezirk Glurns war ein dem Bezirksgericht Glurns unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Gerichtsbezirk umfasste Teile des Vinschgaus und gehörte zuletzt zum Bezirk Schlanders. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten.
Geschichte
Der Gerichtsbezirk Glurns wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 14 Gemeinden Prad, Burgeis, Glurns, Laatsch, Lichtenberg, Mals, Matsch, Planeil, Schleis, Schlinig, Schluderns, Stilfs, Taufers und Tartsch.[1]
Der Gerichtsbezirk Glurns bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2]
ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Lana, Meran, Passeier und Schlanders den Bezirk Meran,[3]
wobei die Gerichtsbezirke Schlanders und Glurns ab dem 1. Oktober 1901 als eigenständiger Bezirk Schlanders vom Bezirk Meran abgespalten wurden.[4]
Der Gerichtsbezirk Glurns wies 1869 eine Bevölkerung von 9.656 Personen auf.[5]
1910 wurden für den Gerichtsbezirk 9.650 Personen ausgewiesen, von denen 9.607 Deutsch (99,6 %) und 4 Italienisch oder Ladinisch als Umgangssprache angaben.[6]
Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Glurns zur Gänze Italien zugeschlagen.
Gerichtssprengel
Der Gerichtssprengel umfasste 1910 die 14 Gemeinden Burgeis, Glurns, Laatsch, Lichtenberg, Mals, Matsch, Planeil, Prad, Schleis, Schlinig, Schluderns, Stilfs, Tartsch und Taufers.
Einzelnachweise
- ↑ Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1901, LX. Stück, Nr. 139: „Kundmachung des Ministeriums des Innern, betreffend die Errichtung einer Bezirkshauptmannschaft in Schlanders in Tirol“
- ↑ k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 45
- ↑ k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 84
Literatur
- k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)