Von einer Reise nach Konstantinopel im März 1916 berichtete er der Reichsregierung über den Völkermord an den Armeniern.[4] Er gehörte 1919/20 der Weimarer Nationalversammlung an, seit er am 12. April 1919 für den badischen Außenminister Hermann Dietrich nachgerückt war. Dort beantragte er am 5. Juli 1919 vergeblich, das Staatsoberhaupt nicht „Reichspräsident“, sondern „Reichswart“ zu nennen. Er begründete dies damit, dass ein Präsident einem Kollegialorgan vorsitze, was das Staatsoberhaupt aber überhaupt nicht tue, außerdem bestehe bei dieser Benennung die Gefahr, dass es zu einer Verwechslung mit dem Amt des Reichstagspräsidenten komme. Das Staatsoberhaupt habe hingegen die Aufgabe, die Verfassung zu verteidigen und zu gewährleisten, er erfülle also die Aufgaben eines Wartes der Verfassung.[5]
Werke
Zum socialen Frieden. Eine Darstellung der socialpolitischen Erziehung des englischen Volkes im neunzehnten Jahrhundert. 2 Bde. Leipzig: Duncker & Humblot, 1890. (Digitalisierte Ausgabe unter: urn:nbn:de:s2w-7790).
Der Großbetrieb – ein wirtschaftlicher und sozialer Fortschritt. Eine Studie auf dem Gebiet der Baumwollindustrie. Leipzig: Duncker & Humblot, 1892. (Digitalisierte Ausgabe unter: urn:nbn:de:s2w-7749).
Britischer Imperialismus und englischer Freihandel zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Leipzig: Duncker & Humblot, 1906. (Digitalisierte Ausgabe unter: urn:nbn:de:s2w-7776)
Neubau der Weltwirtschaft. Berlin: Heymann, 1918 (Digitalisierte Ausgabe unter: urn:nbn:de:s2w-7673).
Die deutsche Kreditbank. Tübingen: Mohr, 1922. (Digitalisierte Ausgabe unter: urn:nbn:de:s2w-7751).
Democracy and religion. A study in Quakerism. [2. impr.] London: Allen [u. a.], 1931. (Digitalisierte Ausgabe unter: urn:nbn:de:s2w-7839).
Zur Wiedergeburt des Abendlandes. Berlin: Runge, 1934. (Digitalisierte Ausgabe unter: urn:nbn:de:s2w-7699).
Manuskripte
Wirtschaftsgeschichte. § 1 – § 8. Unpubliziert. Entstanden nach 1910. (Digitalisierte Ausgabe unter: urn:nbn:de:s2w-7521).
Jürgen Frölich: Einblicke in ein liberales Gelehrtenleben während des frühen 20. Jahrhunderts. Online unter: freiheit.org [2013]
Jürgen Frölich: „... den national sozialen Gedanken auf den altliberalen Untergrund aufsetzen “. Neue Dokumente zur Verbindung zwischen Friedrich Naumann und der Familie von Schulze-Gaevemitz. In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 22 (2010), S. 251–260.
Kurt Zielenziger: Gerhart von Schulze Gaevernitz. Eine Darstellung seines Wirkens und seiner Werke. Berlin: Prager, 1926. (Digitalisierte Ausgabe unter: urn:nbn:de:s2w-7668)
↑Konstanze Wegner: Theodor Barth und die Freisinnige Vereinigung. Studien zur Geschichte des Linksliberalismus im wilhelminischen Deutschland. Mohr Siebeck, Tübingen 1968, DNB458590355, S. 12.
↑Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Halbband 2, Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1278–1281.