Voigt legte 1944 in Berlin das Abitur ab. Er beantragte am 28. Januar 1944 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20. April desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.711.895).[1][2] Anschließend nahm er als Soldat der Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil und wurde verwundet. 1945/1946 machte er eine Lehre als Schildermaler. Von 1946 bis 1949 studierte er an der Kunstschule und an den Werkstätten der Stadt Halle bei Walter Funkat. Von 1946 bis 1949 studierte er an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein. Voigt trat 1948 der NDPD bei. Zwischen 1949 und 1952 leitete er die graphischen Ateliers des Verkehrs- und Werbebüros Halle (Saale). Von 1952 bis 1977 war er freischaffender Gebrauchsgraphiker in Halle (Saale). Ab 1968 war er Vizepräsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR.
Voigt gestaltete zahlreiche Briefmarken für die Deutsche Post der DDR und weitere gebrauchsgrafische Arbeiten wie Werbeanzeigen, Plakate, Signets und Buchumschläge. Mit Elisabeth Graul (* 1939), Hannelore Heise und Liane Kotulla entwickelte er Piktogramm-Systeme für die Stadt Halle.
Voigt hatte eine bedeutende Anzahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in der DDR, u. a. von 1958 bis 1988 in Dresden von der Vierten Deutschen Kunstausstellung bis zur X. Kunstausstellung der DDR, und war auf vielen Ausstellungen im Ausland vertreten.
1986: Halle/Saale, Galerie Roter Turm der Staatlichen Galerie Moritzburg (Plakate)
1991: Halle/Saale, Galerie Marktschlösschen („Gerhard Voigt und Schüler“)
2001: Halle/Saale, Ausstellung des Halleschen Kunstvereins "Gerhard Voigt (Halle/Saale) – Grafikdesign für Kultur" vom 10. März bis 6. Mai 2001 in der Foyergalerie im Opernhaus Halle
2015: Halle/Saale, Kunstvereinsgalerie der Oper Halle („Drei markante "Burg"- Lehrer. Willi Sitte, Gerhard Voigt, Hannes H. Wagner“)[9]
Literatur
Bernhard Nowak: Gerhard Voigt, Berufung als Arbeitsauftrag. In: Bildende Kunst (1968) 12, S. 660–663.
Walter Amstutz (Hrsg.): Who’s who in Graphic Art. Eine illustrierte Weltübersicht führender zeitgenössischer Graphik-Designer, Typographiker, Illustratoren und Karikaturisten. De Clivo Press, Dübendorf/Schweiz 1982, ISBN 3-85634-779-8, S. 379.
Ullrich Wallenburg: Geistige Haltung und künstlerischer Anspruch. Zum Plakatschaffeen von Gerhard Voigt. In: Bildende Kunst, Berlin, 3/1986, S. 127–128
Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dietz, Berlin (West)/Bonn 1987, ISBN 3-8012-0121-X, S. 335.
Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 964.
Simone Tippach-Schneider: Das große Lexikon der DDR-Werbung. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2002, S. 368
Voigt, Gerhard – Zum Tod des hallischen Grafikers (13. August 2005). In: Händel-Hausmitteilungen, 3 (2005), S. 32.
Gerhard Voigt: Plakate, Broschüren, Kataloge, Prospekte, Buchumschläge, Anzeigen, Briefmarken, Firmenzeichen, Signets. Staatliche Galerie Moritzburg, Halle (Saale) 1976 (Ausstellungskatalog Staatliche Galerie Moritzburg, Halle: 15. Oktober – 28. November 1976; Museum Romanisches Haus, Bad Kösen: 10. April – 26. Juni 1977).
Hans-Georg Sehrt (Hrsg.): Gerhard Voigt und Schüler. Burg Giebichenstein, Halle (Saale) 1991. (Ausstellung Gerhard Voigt und Schüler, Halle: 4. Januar – 7. März 1991)