Gerd GeerlingGerd Geerling (* 9. Juni 1965 in Köln) ist ein deutscher Facharzt für Augenheilkunde. Er ist Professor und seit 2011 Direktor der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf. LebenGeerling besuchte das Norbert-Gymnasium Knechtsteden und studierte Humanmedizin an der RWTH Aachen und an einem Lehrkrankenhaus des King’s College London. 1994 wurde er von M. Reim über Untersuchungen von Hornhaut und Bindehaut nach Verätzung mittels Rasterelektronenmikroskopie und Energie-dispersiver Röntgenanalyse promoviert. 1996 erhielt er die Facharztanerkennung und war bis 2005 an der Augenklinik in Lübeck am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein tätig. In dieser Zeit arbeitete er auch als Gastwissenschaftler am Institut für Biomedizinische Optik (vormals Medizinisches Laserzentrum) der Universität zu Lübeck. Von 1997 bis 2000 und im Jahr 2003 absolvierte er zwei Forschungsaufenthalte am Moorfields Eye Hospital und Institute of Ophthalmology in London, davon je 18 Monate als Stipendiat der DFG und der Special Trustees des Moorfields Eye Hospital. Dort erlernte er die Techniken der lamellären Hornhautchirurgie von John KG Dart und der plastischen Chirurgie von J Richard O Collin und Geoffrey E Rose. Dazu arbeitete er in der grundlagenwissenschaftlichen Forschungsgruppe von Sir Peng T Khaw über die Wundheilungsreaktion des Auges. 2000 wurde Geerling Oberarzt in Lübeck und führte dort die Techniken der lamellären Hornhauttransplantation ein. 2004 wurde er Geschäftsführender Oberarzt der Lübecker Augenklinik. 2003 habilitierte er sich in Lübeck mit der Arbeit Natürliche Tränenersatzmittel. 2005 wechselte er als Professor für Ophthalmologie an das Universitätsklinikum Würzburg und war als leitender Oberarzt und Stellvertreter des Klinikdirektors tätig. Dort erlernte er die Glaukomchirurgie und baute die Lions-Hornhautbank aus.[1] 2011 wechselte er als Professor für Augenheilkunde an die Universität Düsseldorf, wo er Direktor der Universitäts-Augenklinik wurde. Geerling ist u. a. Mitglied der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, wurde mit zahlreichen internationalen Preisen[2] ausgezeichnet (darunter die Médaille d’Or Paul Chibret 2021) und ist seit 2005 Herausgeber der Fachzeitschrift Current Eye Research. Wissenschaftliche SchwerpunkteGeerlings klinische und wissenschaftliche Interessen und Forschungsschwerpunkte liegen in der Entwicklung einer natürlichen Tränenersatzflüssigkeit und Ersatzgeweben zur Rekonstruktion und Regeneration der Augenoberfläche sowie in der Entwicklung neuer Transplantationstechniken zur Behandlung von Hornhaut- und Augenoberflächenerkrankungen, insbesondere des Trockenen Auges, der Hornhautendotheldystrophien und des Keratokonus. Er führte als einer der Ersten die Methoden der tiefen anterioren lamellären Keratoplastik und Endothelkeratoplastik in Deutschland und die Anwendung der intraoperativen optischen Kohärenztomographie ein. Sein operativer Schwerpunkt liegt in der Chirurgie des vorderen Augenabschnitts, insbesondere der Keratoplastik, wobei er sich neben der perforierenden Hornhauttransplantation sich auf die Methode der Descemet-Membran Endothelkeratoplastik (DMEK) spezialisiert hat. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Chirurgie der Glaukome und der plastischen Chirurgie im Bereich der Augenlider und Tränenwege sowie die Behandlung von Tumoren und entzündlichen Veränderungen der Augenhöhle. Er hat über 150 Beiträge in wissenschaftlichen Fachzeitschriften und Büchern publiziert und zwei Bücher herausgegeben.[3] Veröffentlichungen (Auswahl)
Weblinks
Einzelnachweise
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