Von 1962 bis 1967 studierte Wolf Biologie an der Universität Leipzig (Abschluss Diplom) und parallel dazu Medizin (bis 1969). Bis 1978 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Sektion Biowissenschaften der Universität Leipzig und promovierte 1970 als Schüler von Günther Sterba auf dem Gebiet der Neuroendokrinologie. 1979 habilitierte er sich zum Thema Hypothalamo-neurohypophysäres System und Neurophysine, erhielt im selben Jahr eine Dozentur für das Fachgebiet „Biologie für Mediziner“ am Biologischen Institut der damaligen Medizinischen Akademie Magdeburg (MAM) und wurde zum Leiter des gleichnamigen Lehrstuhls ernannt. Die Berufung zum Ordentlichen Professor für Biologie erfolgte 1981. 1985 wurde Wolf Direktor des Instituts.
1992 erfolgte seine Berufung auf die C4-Professur für „Medizinische Neurobiologie“ und die Bestätigung im Amt des Direktors des Instituts für Biologie, das mit der Gründung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in „Institut für Medizinische Neurobiologie“ der Medizinischen Fakultät umbenannt wurde. Wolf übernahm verschiedene Funktionen in der akademischen Selbstverwaltung (u. a. als Prodekan der Medizinischen Fakultät und später als Prorektor für Forschung der Universität).
Gerald Wolf verfasste eine Reihe populärwissenschaftlicher Bücher zu biologischen Themen und neurophilosophische Schriften. In seinen beiden Wissenschaftsromanen Der Hirngott und Glaube mir, mich gibt es nicht geht er der im philosophischen Streit zwischen Vertretern von Szientismus und Kreationismus aktuellen Frage nach: „Ist Gott letztlich nur ein Produkt menschlicher Nervenzellen?“ In dem Wissenschaftsroman Das Liebespulver geht es um das Hirnhormon Oxytocin. Im Fernsehen gibt Gerald Wolf Antwort auf Fragen zur Hirnforschung und deren philosophischen Aspekte (MDR um 11, zuvor MDR um zwölf, Sendereihe GeistReich).[2]
2020 startete er die Vorlesungsreihe „Studium generale digitale“.[3] Die Themen reichen vom Mikrokosmos über den Kosmos in unserem Gehirn bis hin zum Makrokosmos. Mehr als 120 seiner Essays sind in dem kürzlich erschienenen Buch „Hirn-Geschnetzeltes“ zusammengefasst.
Publikationen
Neurobiologie. Vom Molekül zum Verhalten. Akademie-Verlag Berlin 1974. (Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1976 und Urban & Fischer, München 1994, ISBN 3-437-00221-X.)
mit J. Heß: Seele oder Programm? Biologische Grundlagen tierischen und menschlichen Verhaltens. Aulis, Köln 1983, ISBN 3-7614-0711-4.