Wolf entstammte einer jüdischen Familie. Nach dem frühen Tod der Eltern übernahmen die mütterlichen Großeltern die Betreuung der fünf Kinder. Seine Schwestern, Luise Wolf (1860–1942), Übersetzerin, und Julie Wolfthorn, Malerin und Graphikerin, wurden 1942 nach Theresienstadtdeportiert. Letztere fertigte auch ein Porträt ihres Bruders an mit einem gerade fertiggestellten Werk im Hintergrund.[1] Er ist nicht identisch mit dem Elsässer Tiermaler Georg Wolf (1882–1962).
Nach dem Abitur am Gymnasium in Brieg (Schlesien) studierte Wolf zunächst Architektur an den Kunsthochschulen in Wien und München. Einer starken Neigung folgend, wechselte er jedoch zur Bildhauerei und besuchte 1888–1890 die Berliner Kunstakademie (unter Fritz Schaper). Ab 1890 unterhielt er in Charlottenburg in der Spreestraße ein eigenes Atelier.[2] Mehrfach war er dann mit seinen Werken auf der Großen Berliner Kunstausstellung vertreten.
1914: Brunnen mit Flößerplastik; ein Geige spielender Flößer aus Bronze auf einem Sandsteinsockel, Thorn[3]
Angelnder Knabe, 43 cm große Bronzefigur auf Marmorplinthe, gegossen bei Gladenbeck[4]
Literatur
Arthur Schulz: Deutsche Sculpturen der Neuzeit: eine Sammlung hervorragender Werke der Bildhauerkunst, ausgeführt von zeitgenössischen Künstlern. Band 1. Berlin / New York 1900, S. 34.
E. M. Hughes: Artists in California 1786-1940. San Francisco 1986.
Heike Carstensen: Leben und Werk der Malerin und Graphikerin Julie Wolfthorn (1864–1944). Rekonstruktion eines Künstlerinnenlebens. Marburg 2011 (S. 26–35 zur Familie und zu Georg Wolf).
↑Georg Hermann: Julie Wolfthorn. Künstlerbild. In: Ost und West. Illustrierte Monatsschrift für das gesamte Judentum. Haft 12 (1. Dezember 1911), Sp. 1091–1100 (Porträt G. Wolf Sp. 1092, uni-frankfurt.de).
↑Wolf, Georg. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, Teil 1, S. 1741. „Bildhauer, Charlottenburg, Spreestraße 15“. Spreestraße 23. In: Berliner Adreßbuch, 1910, Teil 5, Charlottenburg, S. 132. „Wolf, G.; Bildhauer“.
↑Pomnik Flisaka. Abbildung und Kurztext zum Flößerbrunnen auf der Stadthomepage Toruń (polnisch).