Georg StiernhielmGeorg Stiernhielm [7. August 1598 in Vika, Dalarna, Schweden; † 22. April 1672 in Stockholm) war ein schwedischer Dichter, Jurist, Sprachforscher und Mathematiker. ] (*LebenStiernhielm entstammte einer Bergmannsfamilie und hieß von Geburt an Göran Olofsson, später nannte er sich auch Lilia. Er studierte in Uppsala am Rudbeckius kollegium und in Deutschland, unter anderem an der Universität Greifswald. Aus einfachen Verhältnissen kommend, machte er Karriere in der Verwaltung des schwedischen Staates und war unter anderem Richter in Dorpat in Livland und Chef des schwedischen Reichsarchivs. Daneben betätigte er sich als Sprachforscher und Mathematiker. 1631 wurde er geadelt und nahm den Namen Georg Stiernhielm an. Am 9. Dezember 1669 wurde er zum Mitglied (Fellow) der Royal Society gewählt.[1] BedeutungStiernhielm wird als „Vater der schwedischen Dichtkunst“ bezeichnet. Er versuchte eine schwedische Dichtung zu begründen, indem er die antiken Versmaße ins Schwedische übertrug. An die Stelle der Abfolge von langen und kurzen Silben in den antiken Sprachen setzte er die Abfolge von betonten und unbetonten Silben. Zudem war er bestrebt, ein möglichst reines, von ausländischen Einflüssen befreites, Schwedisch zu schaffen. Stiernhielms bedeutendstes Werk ist Hercules, die Geschichte von Herkules am Scheideweg, der zwischen der Lust und der Tugend wählen muss. Stiernhielms Hercules ist ein Hexameter-Epos nach antikem Vorbild. Stiernhielm bewies, dass sich der klassische Hexameter auch im Schwedischen gut anwenden lässt:
Hercules ist ein kunstvoll durchgearbeitetes Werk voller barocker Bilderpracht und mächtiger Rhetorik. Daneben schrieb Stiernhielm verschiedene andere Dichtwerke, insbesondere „Ballette“, also gereimte Erläuterungen und Inhaltsangaben zu Balletten, die am königlichen Hof aufgeführt wurden. Unter Stiernhielms Namen ist auch das Hexameter-Gedicht Bröllops beswäres Ihugkommelse überliefert, doch ist angesichts des für Stiernhielm untypischen burlesken Realismus die Zuschreibung fraglich. Stiernhielm begründete die Tradition der schwedischen Hexameter-Dichtung, in der etwa Esaias Tegnér, Johan Ludvig Runeberg und August Strindberg eigene Werke schufen. Der letztgenannte bekannte in seinem Gedicht Trefaldighetsnatten (Die Trinitatisnacht, zweite Fassung 1905):
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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