1944 musste Lhotsky aus dem Reichsgau Sudetenland nach Österreich fliehen, wo er schließlich 1956 sein Schauspielstudium abschloss. Er war im Anschluss daran sowohl als Schauspieler, als auch als Regisseur an mehreren österreichischen und deutschen Bühnen, wie dem Theater in der Josefstadt, dem Neuen Theater in der Scala, dem Deutschen Theater Berlin oder den Städtischen Bühnen Münster tätig. Ab 1965 wechselte er als Freischaffender zunehmend von der Bühne zum Fernsehen, wo er in verschiedenen Formaten arbeitete.[3] Mit seinem ersten Kinofilm Moos auf den Steinen war er durch eine ungewöhnliche Kameraführung mit abwechselnden Schwarzweiß- und Farbbildern 1968 Wegbereiter des Neuen Österreichischen Films. Dieser auf Gerhard Fritschs gleichnamigem Roman basierende Film handelt von zwei gegensätzlichen Schriftstellern und ihren Ansichten zum Nachkriegsösterreich sowie der Verlobten des einen, die sich für den anderen entscheidet. Der Film wurde zu den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1969 eingeladen und als österreichischer Beitrag für eine Nominierung als „bester fremdsprachiger Film“ bei der Oscarverleihung 1970 eingesandt, aber nicht nominiert.
Danach drehte Lhotsky nur noch Spiel- und Dokumentarfilme sowie Serienepisoden für das Fernsehen. 1983 gründete er gemeinsam mit Eva-Maria Stelljes die Lhotsky-Film und produzierte die TV-Serien „Heilen und Schamanismus“ und „Mystik des Westens“, sowie Dokumentationen über Grenzbereiche der Wissenschaft und ganzheitliche Heilungsthemen.
Lhotsky war von 1959 bis 1974 mit der Schauspielerin und langjährigen Direktorin des Wiener VolkstheatersEmmy Werner verheiratet, mit der er auch einen Sohn – den Schauspieler Alexander Lhotzky – hatte. 1997 schloss er seine zweite Ehe mit Eva-Maria Stelljes. Er war Gründungsmitglied und Lehrtrainer der „Österreichischen Gesellschaft für Gruppendynamik und Gruppenpädagogik“ und hatte eine Lehranalyse nach Freud.
Er wurde am Döblinger Friedhof bestattet.[4]
↑Laut Ernst Bruckmüller: Österreich Lexikon, und aeiou. Andere Quellen, so das Drehbuch Forum Wien (Memento vom 28. November 2007 im Internet Archive), geben den 10. Juli 1937 an.