Nach einem Medizinstudium in Freiburg, München und Straßburg promovierte Sieveking 1891. 1892 erhielt er eine Stelle als Assistenzarzt in Straßburg, wechselte 1893 an das Allgemeine Krankenhaus Eppendorf und ließ sich 1895 als praktischer Arzt in Hamburg nieder. 1901 wurde er zum Stadtarzt und Physikus berufen. Er war im Vorstand der Patriotischen Gesellschaft von 1765 und betätigte sich auch schriftstellerisch; u. a. verfasste er eine dreibändige Geschichte der Familien Sieveking und Chapeaurouge.
1936 ging er zunächst in den Ruhestand, wurde aber im September 1939 zurückgerufen. Er übernahm kommissarisch die Leitung des Hauptgesundheitsamtes und war als Amtsarzt für die Begutachtung der Kinderfachabteilungen in Langenhorn und Rothenburgsort zuständig.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er erneut in den Ruhestand versetzt. Zusammen mit Wilhelm Bayer, Werner Catel und anderen Beteiligten an der Hamburger Kinder-Euthanasie wurde gegen ihn 1948/1949 ein Ermittlungsverfahren eingeleitet,[1][2] es kam aber zu keiner Hauptverhandlung.