Der älteste nachweisbare Stammvater des Geschlechts ist Nikolaus Gehler, 1456 Gutsbesitzer auf Leopoldshain. Sein Enkel Mathäus († 27. Dezember 1552) wurde ein angesehener Bierbrauer in Görlitz. Bei Christian Knauthe heißt es zwar, Mathäus sei Nikolaus Sohn gewesen, die nachfolgenden Autoren nennen aber Nikolaus’ Sohn Michael als Vater des Mathäus. Mit seiner Ehefrau Ursel, nicht überlieferten Nachnamens, zeugte Mathäus 11 Kinder.
Johann (auch: Johannes; * 30. September 1630; † 4. Juni 1679) ⚭ Martha, Tochter des Bürgermeisters Karl Förster
Bartholomäus (* 17. August 1661; † 24. Oktober 1715) studierte Jura und ging anschließend auf Reisen. Er war verheiratet mit Marie Dorothea, Tochter des Martin Luft.
Johannes (* 23. September 1692; † 25. Juli 1741), studierte in Leipzig Jura, musste aber als ältester seiner Brüder die Güter des verstorbenen Vaters verwalten. Er war mit Dorothea Margarethe, geborene Niciin, Witwe Martin Nesens, verheiratet
Johann Christian (* 20. Juli 1719; † 24. Januar 1720)
Christian Traugott (* 22. April 1724; † 9. Mai 1724)
Karl (* 8. Juli 1694; † 6. November 1756), studierte Jura u. a. in Leipzig
Martha (* 18. Oktober 1696; † 11. Dezember 1752), heiratete Melchior Schäfer
Bartholomäus (* 5. April 1698 in Görlitz; † 12. Juli 1775)
Christiana Dorothea (* 2. Mai 1700; † 29. Oktober 1763)
Christian Wilhelm
Friedrich Erdmann
Johann Traugott
Christian Gotthülf
weitere Kinder Johanns und Martha:
Carolus (* 3. April 1665; † 3. April 1747)
Johannes (23. Juni 1667; † 27. August 1720)
weitere Kinder aus erster Ehe des Bürgermeisters Bartholomäus:
weitere aus des Bürgermeisters Bartholomäus zweiter Ehe:
Johann Christian
Dorothea Sophie
weitere Kinder des Kaufmanns Michael:
Elisabeth
Augustinus
Gottfried
weitere Kinder Johannes aus zweiter Ehe mit Helena:
Sara
Ursula
Friedrich
Matthäus
Kinder Johanns aus dritter Ehe:
Elisabeth
Margaretha
Sabina
Martha
Wappen
Das Wappen zeigt in Gold einen schräglinks gelegten braunen abgeschnittenen kurzen Rosenstock, aus dessen rechter Seite nebeneinander drei rote Rosen hervorgehen. Auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Helmdecken ein wachsender goldener Löwe.
Gruft
Nach den Quellen im Görlitzer Ratsarchiv hat der Bürgermeister Georg Endermann für die Familie Gehler im Jahr 1658 ein Begräbnis am Nikolaikirchhof angelegt, das des Bürgermeisters Bartholomäus Gehlers Sohn Johann (auch Johannes; * 30. September 1630; † 4. Juni 1679) zur Gehler’schen Gruft vollendete und zuerst in ihr beigesetzt wurde.
Auch nach der Inschrift in ihr wurde sie in Bartholomäus Gehlers Todesjahr 1676 von seinem Sohn Johann erbaut.[2]
Von letzterem stammt auch der lateinische Spruch innerhalb der Gruft. Er entspricht einer Passage in Kohelet (Koh 9,5–7 LUT).
„Die Lebenden wissen, daß sie sterben werden, die Toten aber wissen nichts, verdienen auch nichts mehr, denn ihr Gedächtnis ist vergessen, daß man sie nicht mehr liebt noch hasset noch neidet und haben keinen Theil mehr auf der Welt in Allem was unter der Sonne geschieht. Darum geh’ hin und iß dein Brot mit Frieden, trink deinen Wein mit gutem Muth, denn dein Werk gefällt Gott.“
– Übersetzung der lateinischen Inschrift in der Gehler’schen Gruft am Nikolaikirchhof in Görlitz[3]
Persönlichkeiten
Bartholomäus Gehler (1601–1676), Sekretär im Fürstentum Sagan und in Görlitz, Görlitzer Bürgermeister und Landesherr; 1650 geadelt
Christian Knauthe: Ehrenreich Gedächtnis des alten und hochangesehenen Geschlechts der Gehler. Fickelscherer (Verlag), Görlitz 1775. (Online)
Christian Knauthe: Gedanken über das Wappen Der Edlen Gehler. Görlitz 1747. (Online)
Einzelnachweise
↑Neue Lausizische Monatsschrift. 1803, zweites Stück, 1803, S.117–118 (google.de [abgerufen am 26. Dezember 2022]).
↑Günther Grundmann: Gruftkapellen des achtzehnten Jahrhunderts in Niederschlesien und der Oberlausitz. Strassburg, Heitz, 1916, S.9, 131–132 (archive.org [abgerufen am 10. Dezember 2022]).