Gebirgsinfanteriebataillon 85Das Gebirgsinfanteriebataillon 85 (Geb Inf Bat 85, ugs. 85i) ist eines der ältesten Füsilierbataillone der Schweizer Armee. Es wurde 1876 gegründet, war seit 1936 den Gebirgstruppen und ab 1962 der Gebirgsdivision 12 unterstellt. Das Gebirgsfüsilierbataillon 85 war eine Einheit des Kantons Glarus, die Ende 2002 aufgelöst wurde und 2008 als Gebirgsinfanteriebataillon 85 neu gegründet wurde. Es wird mit Milizsoldaten gebildet. GeschichteDas Füsilierbataillon 85 wurde am 26. Januar 1876 vom Glarner Landrat gegründet, obwohl die Kantone damals bereits die meisten militärischen Kompetenzen an den Bund abgetreten hatten. Kommandanten und Soldaten stammten grösstenteils aus dem Kanton Glarus und der Landrat musste jeden Bataillonskommandanten formell bestätigen. Für die Glarner Landsgemeinde und die Schlachtfeier («Fahrt») in Näfels, stellte das Bataillon meistens die Ehrenkompanie.[1] Erster WeltkriegLaut «Ordre de Bataille» von 1917 gehörten zur 6. Division (ab 1936 7. Division) die Infanteriebrigade 16 mit den Infanterieregimentern 31 und 32. Zum Infanterieregiment 32 gehörten die Bataillone 79 SG, 80 SG und 85 GL. Während des Ersten Weltkrieges war das Bataillon an verschiedenen Orten zum Grenzschutzdienst (Grenzbesetzung) eingesetzt. Der gefährlichste Abschnitt lag beim Stilfser Joch am Umbrailpass, wo die Front zwischen den verfeindeten Staaten Österreich-Ungarn und Italien verlief.[2] Zweiter WeltkriegIm Zweiten Weltkrieg wurde das Bataillon zunächst in Graubünden und im Toggenburg eingesetzt. Nach dem Vorstoss der deutschen Wehrmacht gegen den Schweizer Jura, wurde das 85i im Juni 1940 nachts alarmmässig ins Welschland verschoben. 1940 wurde das Bataillon im Reduit als Teil der «Gruppe Glärnisch» im Glarnerland eingesetzt und direkt dem 4. Armeekorps unterstellt.[3] Sperrstelle NäfelsDie Sperrstelle Näfels der Gruppe Glärnisch war ein Geländepanzerhindernis, das sich nördlich von Näfels quer über den Taleingang ins Glarnerland erstreckte und folgende Infanterie- und Artilleriewerke umfasste:
Auftrag und Einsatzraum im Rahmen der Armee 61Mit der Armee 61 wurde das Bataillon als Teil des Gebirgsinfanterieregimentes 35 der neu geschaffenen Gebirgsdivision 12 des Gebirgsarmeekorps 3 zugeteilt. Die Gebirgsdivision 12 hatte die Ostflanke des Gotthards zu sperren, den Anschluss an die Festungsbrigade 13 (Fest Br 13) zu halten, die Nationalstrasse N13 (A13) (San-Bernardino-Achse) zu schützen und sich als Reserve für eine Felddivision bereitzuhalten. Der Einsatzraum der verstärkten Division erstreckte sich ab der Landesgrenze 120 km in der Ost-West-Achse und 70 km in der Nord-Süd-Achse und deckte einen Grossteil des Kantons Graubünden ab.[4] Mit der Armee 95 wurde der Train durch eine Panzerabwehrlenkwaffenkompanie ersetzt, womit aus dem Gebirgs- ein Feldbataillon wurde. 2002 wurde das Geb Füs Bat 85 mit vielen anderen aufgelöst. Mit der Armee XXI gibt es keine Glarner Bataillone mehr. HeuteAm 1. Juli 2008 wurde wegen der Nachfrage nach Infanteriebataillonen das 85. als mechanisiertes Gebirgsinfanteriebataillon neu gebildet. Es besteht aus:
Es hat einen Sollbestand von rund 1000 Mann. Zur Ausrüstung gehören neben den Infanteriewaffen, Radschützenpanzer 93 „Piranha“, Aufklärungsfahrzeuge 93/97 «Eagle» sowie Transportfahrzeuge und Lastwagen.[5] Literatur
WeblinksGlariosa 2001: Das Glarner Bataillon Geb Füs Bat 85 feierte sein 125 jähriges Bestehen mit einer Parade durch den Kantonshauptort Glarus (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2018. Suche in Webarchiven) Einzelnachweise
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