Gaya-TumuliGaya-Tumuli ist der Titel eines Vorschlags Südkoreas zur Aufnahme in das UNESCO-Welterbe.[1] Es handelt sich dabei um mehrere Gruppen von Hügelgräbern (Tumuli) der Gaya-Stammeskonföderation, die von 42 n. Chr. bis 562 n. Chr. existierte. HintergrundZur Zeit der Drei Reiche war die Koreanische Halbinsel im Wesentlichen unter den drei Königreichen Goguryeo im Norden, Baekje im Südwesten und Silla im Südosten aufgeteilt. Ganz im Süden gab es zu dieser Zeit jedoch auch noch eine Konföderation aus kleineren Königreichen, Gaya genannt. Diese Konföderation lag am Unterlauf des Nakdonggang im mittleren Süden der Koreanischen Halbinsel eingezwängt zwischen den Staaten Baekje und Silla. Die Kleinstaaten, die die Gaya-Konföderation bildeten, gingen in den ersten Jahrhunderten nach Christus aus den Häuptlingstümern der Byeonhan hervor, die nach dem Untergang des Königreichs Jin-guk im 2. Jahrhundert v. Chr. einen der drei Staatenbünde der Samhan-Zeit im südlichen Korea gebildet hatten. Der Legende nach wurde die Konföderation durch sechs Staaten gebildet, deren Könige aus sechs vom Himmel gekommenen Eiern geboren worden waren. Anzahl und Benennung der Gemeinwesen, die die Konföderation bildeten, schwankt in der Literatur. Zunächst übernahm das in der Gegend der heutigen Stadt Gimhae gelegene Geumgwan Gaya die Führung der Konföderation, später ging diese Rolle auf Dae Gaya über. Die einzelnen Gemeinschaften praktizierten miteinander und mit dem Ausland über ein Netz von Handelsrouten einen regen Warenaustausch. Im Lauf des 6. Jahrhunderts wurde Gaya durch Silla erobert, Geumgwan Gaya bereits im Jahr 532 n. Chr., in der Folge der Rest Gayas mit Dae Gaya bis 562 n. Chr. Während der ganzen Zeit des Bestehens der Gaya-Konföderation wurden bedeutende Persönlichkeiten in Grabhügeln bestattet. Im 1. und 2. Jahrhundert wurden darin überwiegend Holzsärge beigesetzt. Gräber für Herrscher und Untertanen befanden sich in der Regel in einem einzigen Bereich. Bei Gräbern für die herrschenden Klassen wurden in einem Loch unter dem Sarg Grabbeigaben mitgegeben. Im 3. und 4. Jahrhundert enthielten die Grabhügel zunehmend hölzerne Grabkammern. Herrschergräber wurden oben auf Hügeln im Abstand von Gräbern der Untertanen errichtet. Außer Grabbeigaben finden sich in ihnen auch Menschen- und Tieropfer. Im 5. Jahrhundert begann der Bau steinerner Grabkammern. Die Anordnung der Gräber zeigte immer mehr die zunehmende Trennung zwischen den herrschenden Klassen und die unterschiedlichen Hierarchiestufen. Grabhügel besonderer Größe aus dem späten 5. Jahrhundert zeugen von der zunehmenden Vormachtstellung von Dae Gaya und den Bemühungen, einen zentralisierten Staat zu bilden. Die Eroberung Gayas durch Silla setzte dem ein Ende. Bislang wurden mittels Bodenuntersuchung etwa 780 Grabhügel-Cluster aus der Gaya-Zeit identifiziert. 104 davon wurden bislang umfassend archäologisch untersucht. 20 von ihnen wurden aufgrund dieser Untersuchungen wegen ihrer Bedeutung als Zeugnisse der Kultur und der Geschichte von Gaya in nationale oder lokale Kulturerbe-Listen aufgenommen. WelterbekandidaturAb 2015 waren sowohl die drei Reiche von Korea als auch ihre Nachfolgestaaten Goryeo und Joseon durch Welterbestätten repräsentiert. 2019 nahm Südkorea mit den Gaya-Tumuli historische Stätten der Gaya-Konföderation in seine Vorschlagsliste auf,[1] um auch diese Vorgängerstaaten des heutigen Korea zu würdigen. Zur Begründung der herausragenden universellen Bedeutung wird unter anderem angeführt:[1]
Angestrebt wird eine Eintragung in die Welterbeliste aufgrund des Welterbe-Kriteriums (iii):[1]
UmfangDer serielle Vorschlag umfasst sieben Gruppen von Grabhügeln im mittleren Süden der Koreanischen Halbinsel. Diese wurden aus den 20 in Kulturerbe-Listen eingetragenen Grabhügel-Clustern der Gaya-Zeit danach ausgewählt,[1]
WeblinksCommons: Gaya Tumuli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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