Während seine früheren Werke noch an die ältere Schule erinnern, zeigt sich in seinen späteren das Studium Leonardos; dabei macht sich immer ein energischer Naturalismus geltend. Seine Farbe ist sehr kräftig, obwohl häufig bunt, seine Komposition meist überladen oder doch unharmonisch.
Werke
Tafelbild der Kreuztragung auf dem Hochaltar von SS. Pietà in Cannobio am Lago Maggiore
Zahlreiche bedeutende Werke von Ferrari befinden sich in Varallo im Piemont. Die frühesten in den Kirchen Santa Maria in Loreto und San Marco verraten noch die alte lombardische Schule. Bedeutender sind die Fresken in der Franziskanerkirche Santa Maria delle Grazie, die unter anderem auf der Wand über dem Chor die Passion, in der Kapelle links unter dieser Chorwand die Darstellung im Tempel und Christus unter den Schriftgelehrten darstellen. Vieles von Ferrari befindet sich auch in den 40 Kapellen des Sacro Monte in Varallo. Außerhalb Italiens sind seine Werke sehr selten zu sehen; in Paris befindet sich ein heiliger Paulus, in Berlin eine Verkündigung Mariä.
Literatur
Siegfried Weber: Gaudenzio Ferrari und seine Schule. Straßburg 1927.
Emanuel Winternitz: Early Violins in Paintings by Gaudenzio Ferrari and his School, in: Emanuel Winternitz: Musical instruments and their symbolism in western art. London : Faber & Faber, 1967, S. 99–109