GastronormGastronorm (GN) ist ein weltweit gebräuchliches Behältersystem für Lebensmittel mit ausgerundet quaderförmigen Schalen mit oben eben auslaufendem Rand, das durch die Verwendung genormter Größen einen einfachen Austausch dieser Behälter ermöglicht und in lebensmittelverarbeitenden Betrieben sowie Großküchen Verwendung findet. Festgelegt wurde dieser Standard am 17. November 1964 vom Schweizer Verband für Spital-, Heim- und Gemeinschaftsgastronomie und dem Schweizer Hotelierverein. Seit 1993 gibt es auch eine entsprechende Europäische Norm EN 631-1:1993 Werkstoffe und Gegenstände in Kontakt mit Lebensmitteln – Speisenbehälter.[1] Gastronorm-BehälterEin Gastronorm-Behälter ist ein Behälter, der sich vorwiegend zum Bereithalten von warmen und kalten Speisen, aber auch zum Aufbewahren und Aufräumen von Speisen eignet. Gastronorm-Behälter kommen in der Gastronomie u. a. in Heißen Theken, Öfen, Kochkesseln, Kombidämpfern, in Kühlschränken und Tiefkühlgeräten zum Einsatz. Die Behälter sind aus Chromnickelstahl, Aluminium, Glas, Porzellan oder Kunststoff und können am Boden und den Seitenwänden auch gelocht sein. Als Griff kommt ein Stapelklappengriff zur Anwendung oder der Behälter ist grifflos und wird am vorstehenden Rand erfasst und getragen. Ebenso stehen verschiedene Deckel zur Auswahl (Flach-, Scharnier-, Dom- und Steckdeckel), die auch mit einem Ausschnitt für ein Vorlegebesteck versehen sein können. Gastronorm-Behälter sind grundsätzlich ineinander stapelbar, spülmaschinenfest und so robust, dass sie auch bei täglicher intensiver Benutzung in einer Großküche lange halten. Obwohl die Kunststoffgefäße leichter verschleißen, sind auch sie für viele Jahre regelmäßige Benutzung ausgelegt. EigenschaftenDabei können die dem Standard entsprechenden Behälter auf verschiedene Weisen in eine ebenfalls dem Standard entsprechende Theke eingesetzt bzw. eingehängt werden. Neben Theken sind auch Kühlhäuser oder Lagerregale, welche zu den Gefäßen passen, erhältlich. Auch der Austausch von Behältnissen, ähnlich wie bei Europaletten, ist üblich. So kann z. B. ein Lieferant ein mit Lebensmitteln gefülltes Gefäß abliefern und nimmt im Gegenzug ein leeres Gefäß gleicher Größe mit. Das Grundmaß Gastro-Norm (GN) 1⁄1 beträgt 325 mm × 530 mm, im Seitenverhältnis eine Annäherung an den Goldenen Schnitt. Kleinere Maße werden in Brüchen relativ zur Fläche des Grundmaßes angegeben. Folgende Größen sind üblich:
Die Größen 2⁄4 bzw. 2⁄8 sind dabei zwar jeweils flächengleich mit 1⁄2 bzw. 1⁄4, jedoch nicht deckungsgleich. Durch eine andere Teilung ergibt sich zwar die gleiche Relation zum Grundmaß, aber andere Außenabmessungen (und demnach andere Kombinationsmöglichkeiten). Ein 1⁄1-Warmhaltebehälter lässt sich daher beispielsweise unterteilen in:
Beschränkungen bestehen dabei praktisch nur in der Konstruktion der Theke, welche das Einhängen von Gastronorm-Behältern nicht immer in allen Varianten ermöglicht. Die Einsätze sind in verschiedenen Tiefen erhältlich. Gastronorm-Behälter werden mit Tiefen von 20, 40, 50, 65, 90, 100, 140, 150, 190 und 200 mm hergestellt. Schon ein Viertel-Behälter (Typ 1⁄4) weist netto etwa 3 dm2 Fläche auf. Ist ein solcher, ausreichend tiefer, 100 mm hoch gefüllt, enthält er etwa 3 Liter Volumen. Bei flüssiger Füllung muss, je nach Viskosität des Inhalts, mit deutlichem Schwappen gerechnet werden. Stückige, feste Inhalte (z. B. Reis, Kartoffel, Salat) können jedoch deutlich höher als randhoch aufgehäuft werden. Normung
Gastronorm-Behälter sind seit 1993 auch nach der europäischen Norm „Gastro-Norm“ EN 631 genormt, welche in Deutschland auch als DIN EN 631 in einzelnen Teilen gültig ist.[3] Zusätzlich gilt in Deutschland die DIN-Norm DIN 66075. Übersicht der gültigen DIN-Normen mit Ausgabe-Monat und -Jahr:
Einsatzmöglichkeiten
Vorteile
Nachteile
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
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