Gallium3D
Gallium3D (auch „Gallium 3D“ geschrieben[3]) ist eine ursprünglich von Tungsten Graphics entwickelte Programmierschnittstelle,[1] die die Entwicklung von plattformunabhängigen Grafiktreibern erleichtern soll. Die Hauptaufgabe besteht in der Zusammenfassung von Funktionen, wie sie jeder Grafiktreiber benötigt, um auf modernen Grafikprozessoren hardwarebeschleunigte Grafikausgaben zu realisieren. Hierbei abstrahiert Gallium3D an verschiedenen Punkten (Betriebssystem, Computergrafik-APIs wie OpenGL oder DirectX usw.), um dem eigentlichen Grafiktreiber eine einheitliche Schnittstelle anzubieten. Gallium3D ist seit 2009 Teil von Mesa 3D[4] und wird derzeit von den freien Treibern für AMD-Radeon-GPUs (ab dem R300), nVidia-GeForce-GPUs und einigen Intel-GPUs (vor allem im Bereich von Android und Chromium OS[5]) eingesetzt. Darüber hinaus gibt es mit LLVMpipe einen Treiber auf Gallium3D-Basis, der mittels Software Rendering per LLVM OpenGL-Nutzung auf Grafik-Hardware ohne dedizierte Treiber ermöglicht.[6] In etlichen Linux-Benchmarks waren Gallium3D-Treiber langsamer,[7] doch hat sich die Situation in den vergangenen Jahren auch durch die Bereitstellung von Dokumentationen durch AMD drastisch geändert, so dass oftmals der quelloffene radeonsi performanter ist als der proprietäre fglrx bei OpenGL-Benchmarks.[8] Seit 2018 entwickelt auch Intel einen Gallium3D-Treiber für ihre IGP, Codename iris, der seit Mesa 19.1 auf experimenteller Basis enthalten ist.[9] Dennoch sind die Qualitäts- und Leistungs-Unterschiede zwischen quelloffenen und proprietären Treibern je nach Hardware sehr groß.
Weblinks
Einzelnachweise
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