Sie war die Tochter des Hof- und Gerichts-Advokaten Joseph Benedict (* 1809 in Straßburg/Kärnten), welcher am 8. August 1873 von Franz Joseph I. unter dem Namen "Benedict von Mautenau" in den erblichen Adelsstand erhoben wurde, und dessen Ehefrau Maria, geb. Lemminger.
Gabrielle (auch: Gabriele) wuchs zunächst in Wien auf. Am 31. Juli 1871 heiratete sie den österreichischen Volkswirt und Statistiker Franz Xaver von Neumann-Spallart. Aus dieser Ehe ging der Sohn Anatol (1872–1914) hervor. Nach dem Tode Franz Xavers im Jahr 1888 siedelte Gabrielle von Neumann-Spallart nach Dresden und später nach Serkowitz in die Villa Leila über, wo sie sich verstärkt ihrem kompositorischen Schaffen widmete. Ihr Enkel Max Georg von Spallart war ebenfalls Komponist sowie Kapellmeister am Stadttheater Zwickau.
Ein großes Konvolut mit Kompositionen, Briefen, Fotos, Manuskripten und Urkunden ab 1830 aus dem Nachlass der Gabrielle von Neumann-Spallart wurde im Januar 2006 im Internet versteigert.[3] Dieses enthielt in erster Linie Manuskripte zu ihren Theaterstücken und Kompositionen, welche sie überwiegend im Eigenverlag herausgab, ferner ihre gesammelten Notenalben sowie die Korrespondenz mit ihrer Tochter Susanne, welche erst nach dem Tode des Vaters geboren wurde. Gabrielle von Neumann-Spallart wohnte damals mit ihrer Familie in Radebeul bei Dresden. Aus dieser Zeit sind u. a. Belege für die Verarmung der Familie vorhanden. Darin geht es z. B. um die Verschuldung der bewohnten Villa oder um den Verkauf von Tafelsilber und Bildern an das Tiroler Landesmuseum in Innsbruck. Aus dieser Zeit stammt auch die Umschreibung alter Wertpapiere, wie Staats-Renten-Obligationen (Wien 1893) bzw. Staatsschuldverschreibungen (Wien 1868). Das versteigerte Konvolut enthielt außerdem den Trauschein Gabrielles mit Franz Xaver von Neumann-Spallart sowie eine beglaubigte Abschrift von 1888 der Adelsstandsurkunde für ihren Vater, Joseph Benedict von Mautenau.
Werke
Im Druck erschienene Werke (Eigenverlag)
Canzonetto für Singstimme und Klavier op. 97 (Enrico Caruso gewidmet)
Deutsche Tänze. 6 Walzer für Pianoforte zu 2 Händen
No. 1 Visionen op. 20
No. 2 Eintracht op. 21
No. 3 Mein Wien op. 38
No. 4 Leopolditag op. 41
No. 5 Jugendliebe op. 50
No. 6 Cis und Trans op. 61
Drei Tänze für Pianoforte zu 2 Händen
No. 1 Nervöse-Polka op. 29
No. 2 Kegel-Polka op. 49
No. 3 Bersaglieri-Polka op. 53
Elephanten-Polka für Singstimme und Klavier op. 92
Verzeichnis des Nachlasses (PDF; 113 kB) Johannes von Spallarts mit Materialien zu Gabrielle von Neumann-Spallart in der Zentralbibliothek Zürich
Einzelnachweise
↑Laut Adressbuch von Dresden und Vororten. 1915. Teil VI, S. 456.
↑Laut mehrerer Adressverzeichnisse von Dresden, Kap. Vororte: Radebeul (ab 1906)
↑"NACHLASS der Fam. NEUMANN-SPALLART 1830 Wien Radebeul Genealogie Ahnenforschung Ökonomie Österreich Komponist" auf www.ebay.de (damalige Artikelnummer: 6243454184, Angebotsbeginn 9. Januar 2006, Angebotsende 19. Januar 2006)