Gabriele Hünermann, verheiratete Henkel, war eine Tochter von Theodor Hünermann (1893–1979)[2], seit September 1929 Dozent für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde an der medizinischen Akademie Düsseldorf[3], ab September 1936 Professor und Leitender Arzt der HNO-Abteilung des Marien Hospitals in Düsseldorf.[4] Nach einer entbehrungsvollen Kriegskindheit ohne Schulbildung schickte sie ihr Vater im Alter von 16 Jahren zu einem Au-pair-Aufenthalt nach London.[5] Danach arbeitete sie als Journalistin bei den Wochenzeitschriften The Observer und Newsweek und war jüngstes Mitglied der Bundespressekonferenz, als sie Konrad Henkel im Rheinischen Karneval traf. Das Paar heiratete im Jahre 1955, sie nahm den Nachnamen ihres Ehemanns an.
In den Jahren von 1970 bis 2000 sammelte sie für das Unternehmen Henkel Kunst aus der ganzen Welt und baute damit die Kunstsammlung des Konzerns auf.[6] Die Werke befinden sich in den Büros, Besprechungszimmern und Mitarbeiterkantinen der Firmenzentrale in Düsseldorf.[7] Die Sammlung umfasst etwa 4000 Werke.[8]
Im Jahr 2016 stellte sie 40 herausragende Stücke der Sammlung der klassischen Moderne und Gegenwartskunst erstmals außerhalb des Unternehmens in der Düsseldorfer Kunstsammlung K 20 aus.[7]
Im August 2017 veröffentlichte sie ihre Memoiren unter dem Titel Die Zeit ist ein Augenblick.[13] Am 28. September 2017 wurde im Düsseldorfer Hetjens-Museum eine Ausstellung mit Werken Gabriele Henkels eröffnet. An der Gestaltung hatte sie entscheidenden Anteil. Während der Vernissage war sie nicht anwesend, sie starb in der darauffolgenden Nacht im Alter von 85 Jahren.[14]
Konrad und Gabriele Henkel sind die Eltern von Christoph Henkel. Ihre Schwester war die Galeristin Hete Hünermann (1939–2001).
↑In Memoriam: Professor Dr. med. Theodor Hünermann †, in Jahrbuch der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 1978 ([1])
↑Hünermann, Theodor, Dr. med., (Hals-Nasen-Ohrenheilkunde) 14.9.29 – Reichsstr. 51, Medizinische Akademie in Düsseldorf: Personal- und Vorlesungsverzeichnis (1935) Sommersemester IV. Lehrkörper. S. 6 (uni-duesseldorf.de)
↑Hünermann, Theodor, Dr. med., Leitender Arzt der Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten am Marienhospital in Düsseldorf (…), 22.9.1936 – Reichsstraße 51, Medizinische Akademie in Düsseldorf: Personal- und Vorlesungsverzeichnis (1938) Sommersemester IV. Lehrkörper. S. 6 (uni-duesseldorf.de)
↑Die Honorarprofessur wird unterschiedlich datiert. Auf der Website der Verlagsgruppe Random House wird das Jahr 1990 angegeben, in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung wird das Jahr 1983 erwähnt.