GNU gettext
GNU gettext ist eine GNU-Programmbibliothek zur Internationalisierung von Software. Normalerweise wird sie zur Entwicklung von mehrsprachigen Programmen genutzt. ArbeitsablaufProgrammiererZuerst wird der Quelltext so modifiziert, dass er die GNU-gettext-Funktionen aufruft. Dies wird bei den meisten Programmiersprachen durch Wrappen der Strings erreicht, die durch printf("Mein Name ist %s.\n", mein_name);
in printf(_("Mein Name ist %s.\n"), mein_name);
geändert werden müsste. Dieses ist gleichbedeutend mit printf(gettext("Mein Name ist %s.\n"), mein_name);
GNU gettext ist außer in C mittlerweile auch in C++, Objective-C, sh script, Bash script, Python, Ruby, GNU CLISP, Emacs Lisp, librep, GNU Smalltalk, Java, GNU awk, Pascal, Delphi, Gambas, wxWidgets (mit Hilfe der wxLocale-Klasse), YCP (der YaST2-Sprache), Tcl, Perl, PHP und Pike verfügbar. Die Benutzung von Mit #: src/name.c:36
msgid "Mein Name ist %s.\n"
msgstr ""
ÜbersetzerDer Übersetzer erstellt eine .po-Datei (Portable Object) aus der Vorlage mit dem Programm msginit --locale=en --input=name.pot
Dieser Aufruf würde die Datei en.po erstellen, ein Eintrag in dieser Datei würde z. B. so aussehen: #: src/name.c:36
msgid "Mein Name ist %s.\n"
msgstr "Mein Name ist %s.\n"
Der Übersetzer müsste dann entweder manuell oder mit einem Werkzeug wie Poedit oder Lokalize (ehemals KBabel) die entsprechenden Texte ersetzen. Nach getaner Arbeit würde der Beispieleintrag so aussehen: #: src/name.c:36
msgid "Mein Name ist %s.\n"
msgstr "My name is %s.\n"
Abschließend werden die .po-Dateien mit Es empfiehlt sich häufig auch für deutsche Programmierer, die Originaltexte auf Englisch zu verfassen, ansonsten müsste ein Übersetzer sowohl Deutsch als auch die Zielsprache beherrschen. Eine alternative Strategie ist, statt ganzen Sätzen kurze Begriffe zu verwenden (z. B. „form_submit“), was zum einen den Vorteil hat, dass diese generischen „Schnipsel“ an mehreren Stellen im Code verwendet werden können, aber in der Lokalisierungsdatei nur einmal übersetzt werden müssen. Um denselben Effekt mit ganzen Sätzen zu erzielen, müssten diese Zeichen für Zeichen identisch sein, was recht fehleranfällig ist. Zum anderen lassen sich durch diese Wahrung des Kontexts sprachliche Mehrdeutigkeiten vermeiden, die vor allem bei kurzen Sätzen oder gar einzelnen Wörtern auftreten können. Möchte man beispielsweise das englische Wort „Order“ einerseits für die Sortierreihenfolge und andererseits als „Bestellen“ benutzen, hätte man bei einer eins-zu-eins Übersetzung Schwierigkeiten, wohingegen man bei der Verwendung kontextsensitiver Begriffe einmal ein „order_by“ und einmal ein „submit_order“ benutzen könnte. BenutzerDer Benutzer auf einem Unix- (oder Unix-ähnlichen) System definiert die Locale mithilfe der Umgebungsvariablen Unter Windows wird automatisch die Sprache verwendet, die unter „Region“ eingestellt ist. Das Programm gibt die Texte in der entsprechenden Sprache aus, sofern für diese eine .mo-Datei existiert. Wenn keine passende .mo-Datei vorhanden ist, so benutzt das Programm die Sprache, in der es original geschrieben ist, in der Regel Englisch. Siehe auchWeblinksWikibooks: Computerbasierte Übersetzung – Lern- und Lehrmaterialien
Einzelnachweise
|